Ökumenisches Heiligenlexikon

Burkhard von Beinwil

auch: Burkard

1 Gedenktag katholisch: 18. Mai
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Basel

Name bedeutet: der wie eine Burg Starke (althochdt.)

Priester
* um 1108 auf dem Hof Langematt bei Muri in der Schweiz
18. Mai 1192 (?) in Beinwil (Freiamt) im Aargau in der Schweiz


Burkhard-Statue vor der Kirche in Beinwil
Burkhard-Statue vor der Kirche in Beinwil

Burkhard wurde im Kloster der Benediktiner in Muri ausgebildet und wirkte dann als der erste Priester an der neuen Kirche in Beinwil (Freiamt) im Aargau. Der volksnahe und menschenfreundliche Pfarrer soll viele wundertätige Handlungen vollbracht, Menschen geheilt und Geister vertrieben haben; er wurde deshalb schon zu Lebzeiten als Heiliger verehrt.

Legenden erzählen, dass Burkhard eine Dohle - oder einen Raben - aufgezogen habe; der Vogel wurde so zahm, dass er ganz zutraulich und ihm treu ergeben war. Als seine Hausgenossen während seiner Abwesenheit ein ausschweifendes Leben führten, erzählte der Vogel, was er gesehen hatte und gehört hatte; die Bediensteten fassten daraufhin den Entschluss, das Tier zu töten, erwürgten es und warfen es in eine tiefe Grube neben dem Pfarrhaus. Bei seiner Rückkehr vermisste Burkhard die gewohnte Begrüßung durch seinen Vogel; er ahnte nichts Gutes, suchte nach seinem Haustier und vernahm er das traurige Krächzen des sterbenden Vogels, den er daraufhin zum Leben erweckt, worauf der ihm seinen unschuldigen Tod klagte und das Verhalten der Hausgenossen beschrieb.

Eine andere Überlieferung erzählt von einer todkranken Frau im Hofe Unterhorben - auch Schneggen genannt. Burkhard wurde gerufen, um sie zu versehen, d. h. ihr die letzte Ölung zu spenden. Nach halber Wegdistanz kam ihm ein Bote entgegen und meldete, dass die Kranke bereits gestorben sei, doch Burkard setzte seinen Weg fort, betete und flehte im Sterbezimmer zu Gott, bis - zur Verwunderung aller Anwesenden - die Tote nochmals zum Leben erwachte, das Sakrament der Krankensalbung empfing und alsdann ruhig entschlafen konnte.

Ex voto in der Krypta der Kirche in Beinwil
Ex votoMit Ex voto (lateinisch: „aufgrund eines Gelübdes”) oder Votivtafel bezeichnet man Tafeln, die nach erfolgreicher Hilfe zur Erfüllung eines Gelübdes an den Ort der Gnade gebracht und dort ausgestellt werden, oft mit Darstellung der abgewendeten Notsituation. in der Krypta der Kirche in Beinwil

Burkhard wurde auf dem Friedhof an der Kirche in Beinwil bestattet; bald schon wurde darüber ein Schutzdach, dann eine Kapelle errichtet. Verehrung und Wunder an seinem Grab sind erstmals 1228 bezeugt. 1586 wurde eine Bruderschaft gegründet, um 1620 die Kirche vergrößert, Burkhards Grab in ihr als große Krypta eingerichtet. 1618 wurde berichtet, dass die Pilger zur Heilung ihrer Gliedmaßen diese in ein Loch an Burkhards Grab stecken. Vor der Kirche fließt - erstmals 1649 bezeugt - der heilkräftige Burkhard-Brunnen. Die Verehrung ist bis heute lebendig, Beinwil Ziel von Wallfahrten. 1839 gewährte der Papst für den Besuch am Grab vollkommenen Ablass. Das Burkardusfest wird in Beinwil am Montag nach Christi Himmelfahrt gefeiert. Auf dem 2005 eingerichteten, rollstuhlgerechten St.-Burkards-Pilgerweg rund um die Kirche regen vier Stationen zur Meditation an.

Kanonisation: 1817 erlaubte der Papst, zu Ehren des Seligen in der Pfarrkirche in Beinwil die heilige Messe zu lesen.
Attribute: Hostie, Dohle oder Rabe
Patron gegen Augenleiden und Fieber

Auf der Internetpräsenz der Gemeinde Beinwil (Freiamt)wird ausführlich über Burkhard und das mit ihm verbundene Brauchtum berichtet.





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Burkhard von Beinwil

Wikipedia: Artikel über Burkhard von Beinwil

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Tanguy von Locmazhe
Lazaros
Heilige Familie
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.07.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• http://www.beinwil.ch/index.asp?W_ID=7&parent=60#St. Burkard nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger, hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994
• http://www.pfarreibeinwil.ch/beinwil/wallfahrt/index.cfm?subnav=start nicht mehr erreichbar
• Faltblatt Der heilige Burkard von Beinwil (Freiamt) o.O. o. J.
• Lothar Emanuel Kaiser: Wallfahrtsort zum Hl. Burkard Beinwil (Freiamt). Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2004

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.