Christoph Hackethal
Gedenktag katholisch: 25. August
Name bedeutet: der Christusträger (griech.)
Christoph, Sohn des religiös geprägten Kaufmannsehepaares Karl und Paula Hackethal, legte 1918 am damaligen
Goethegymnasium - an seiner Stelle steht heute das
Mess- und Eichamt in seiner Heimatstadt das Abitur ab, studiert bis 1922 an der
Katholisch-Theologischen Fakultät in Münster und
trat dann ins Priesterseminar in Hildesheim ein, wo
er 1923 zum Priester geweiht wurde. Als KaplanEin Kaplan (von lateinisch capellanus, „der einer Hofkapelle zugeordnete Kleriker”) ist im deutschen Sprachraum ein römisch-katholischer Priester in den ersten Jahren nach seiner Weihe, der in der Regel noch einem erfahrenen Pfarrer unterstellt ist. In manchen Bistümern wird er Vikar genannt - dies ist die Bezeichnung des kanonischen Kirchenrechts von 1983 - in anderen Kooperator.
an der Kirche St. Elisabeth in Hannover
veranstaltete er in der Aula des damals an der Stelle des heutigen Gebäudes der Norddeutschen Landesbank stehenden
Kaiser-Wilhelm-Gymnasiums Gemeindeabende
für religiöse Kultur, Kunst und Bildung
.
Als Lektor am Dom in Hildesheim ab 1929 war Hackethal auch Seelsorger am katholischen St.-Bernward-Krankenhaus, wo er Lautsprecher einführte, um die Messe in die Krankenzimmer zu übertragen.
Im Oktober 1934 wurde Hackethal Pastor an der Kirche
St. Gregor VII im Stadtteil Bündheim von Bad Harzburg bei Goslar. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde sein
Priesterdienst immer mehr eingeschränkt: öffentliche Gebäude durften nicht mehr für Gottesdienste benutzt werden, die
Jugendarbeit wurde zunehmend behindert. Hackethal kümmerte sich auch um die vielen Zwangsarbeiter aus Polen, die in den
nahen Reichswerken Herman Göring
tätig waren. Dieser Einsatz, seine aufrechte Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus
und seine Äußerung, dass der Krieg auch verloren gehen könne, führten dazu, dass ein SS-Mann ihn anzeigte.
Am Morgen des 18. April 1941 wurde Christoph Hackethal in seinem Pfarrhaus an der
Kirche St. Gregor VII in Bad Harzburg verhaftet
wegen staatsabträglichem Verhalten und defätistischen Äußerungen
. Nach Foltern und Demütigungen kam er im Juli 1941
völlig entkräftet ins Konzentrationslager Dachau.
Harte Arbeitseinsätze, mangelnde Ernährung und Quälereien durch das Wachpersonal führten zu noch schlechterem
Gesundheitszustand. Er starb laut Totenschein an einer Lungenentzündung.
Christoph Hackethals Eltern wurde später die Urne mit Hackethals Asche und ein blutverschmiertes Hemd zugestellt. Die Urne wurde im September 1942 unter großer Anteilnahme auf dem Neuen St. Nikolai Friedhof in Hannover beigesetzt. Ein Initiativkreis setzt sich seit einigen Jahren für ein Seligsprechungsverfahren für Hackethal und zwei weitere Märtyrer-Priester der NS-Zeit im Bistum Hildesheim ein. In der Kirche St. Gregor VII in Bad Harzburg wurde der Vorraum der Kirche 1992 als Gedenkstätte für Christoph Hackethal eingerichtet.
Der
Dom in Hildesheim ist täglich von 10 Uhr bis
17.30 Uhr geöffnet - samstags nur bis 16 Uhr. (2024)
Die Kirche St. Gregor VII im Stadtteil
Bündheim von Bad Harzburg ist täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. (2024)
Die 1965 eröffnete Gedenkstätte Konzentrationslager
Dachau ist täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 28.10.2024
Quellen:
• Elmar Lübbers-Paal aus Adlum, E-Mail vom 16. Juni 2020
• Michaela Düllmann / Thomas Scharf-Wrede: Christoph Hckethal. Hildesheim o.J. (2024)
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.