Ciarán von Clonmacnoise
auch: Kieran
lateinisch: Queranus
Gedenktag katholisch: 9. September
nicht gebotener Gedenktag in Irland
Name bedeutet: der Lohfarbige 1 (altirisch)
Ciarán war der Überlieferung nach Sohn des Zimmermanns und Wagenbauers Beoit. Schon in jungen Jahren kam er demnach ins Kloster Clonard, als geistlichen Vater hatte er dort Finnian. Er wurde Mönch in Clonard, galt als der Gelehrteste unter seinen Brüdern und wirkte als Lehrer der Tochter des Königs von Cuala. 534 besuchte er seinen Mitbruder Ninnidh von Inismacsaint auf Inishmacsaint. Ab 534 lebte er sieben Jahre lang als Einsiedler auf der Klosterinsel Inishmore bei Enda von Aran, bis dieser Ciarán wegschickte, weil er zu höherem berufen sei. Er ging dann als Mönch nach Zentralirland, wo er Senan kennenlernte und von wo er von seinen Brüdern vertrieben wurde, weil er wegen seiner Großzügigkeit gegenüber den Armen das Vermögen der Abtei gefährdete. Mit acht Brüdern lebte er dann in Dún Aengus auf der Insel Inishmore, bis er - wohl 544 - die Abtei Clonmacnoise (Cluain Mhic Nos) bei Athlone gründete, deren erster Abt er wurde. Seinem Kloster gab er eine strenge Regel, um damit Mönche zu gewinnen, die völlig der Welt entsagen wollten. Bekannt wurde er auch ob seiner Wundertaten.
Ciarán ist einer der wenigen irischen Heiligen, die auch in Martyrologien auf dem Kontinent erwähnt werden, so im Martyrologium von Usuard und im 10. Jahrhundert im Martyrologium Sangallensis von der Reichenau. Die ältesten Lebensbeschreibungen entstanden erst im 12. Jahrhhundert; sie zeichnen sein Bild in vielem parallel zu dem von Jesus, so z. B. sein Lebensalter von 33 Jahren und den Beruf seines Vaters.
Die Abtei Clonmacnoise wurde für Jahrhunderte
ein Zentrum des Lernens und Denkens. Ende des 11. Jahrhunderts entstand hier die älteste erhaltene gälische Handschrift,
das Lebor na Uidre
, das Buch der graubraunen Kuh
, die angeblich auf der Haut einer Kuh geschrieben wurde,
die Ciarán gehörte. Das Kloster wurde 1552 aufgelöst.
Ciarán wird oft mit dem gleichnamigen == Ciarán von Saigir verwechselt.
1 ▲ Die Lohfarbe ist die Farbe der Gerberlohe, der zum Gerben verwendeten Baumrinde oder Blätter, in der Regel ein helles Rotbraun.
Catholic Encyclopedia
Catholic Encyclopedia: Clonmacnoise
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 06.12.2020
Quellen:
•
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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