Ökumenisches Heiligenlexikon

Diemut von Wessobrunn

auch: Diemud, Diemod

1 Gedenktag katholisch: 30. März

Name bedeutet: Gemüt des Volkes (althochdt.)

Nonne, Reklusin
* um 1060 in Bayern
30. März um 1130 in Wessobrunn in Bayern


Turm der ehemaligen Klosterkirche (rechts) und Pfarrkirche Wessobrunn
Turm der ehemaligen Klosterkirche (rechts) und heutige Pfarrkirche Wessobrunn

Diemut wurde Benediktinerin. Ob ihrer außerordentlichen Frömmigkeit wurde ihr ein Leben als Reklusin gestattet. Um 1080 kam sie in eine Zelle neben dem Kloster Wessobrunn. Dort lebte sie bei Wasser und Brot im Gebet und kopierte im Auftrag von Abt Walto etwa 45 alte Schriften; sie wurde die wohl bedeutendste deutsche Buchmalerin des Hochmittelalters und wird gelegentlich auch als frühe Mystikerin verstanden. Einen regen Briefwechsel hatte sie mit Herluka von Bernried, die unweit ebenfalls in einer Klause lebte; diese Briefe wurden im 30-jährigen Krieg vernichtet.

Schon zu Lebzeiten wurde Diemut hohes Ansehen entgegengebracht, nach ihrem Tod wurde sie ehrenvoll bestattet. Noch in ihrem Todesjahr wurde das Kloster Wessobrunn um einen Frauenkonvent erweitert. 1190 wurde unter ihrem Namen in Wessobrunn eine Stiftung für schreibende Mönche eingerichtet. Von 1227 stammen Bestimmungen zur Feier ihres Gedenktages im Kloster. 1707 wurden Diemuts Gebeine erhoben, 1709 wurden sie in die Klosterkirche überführt und mit einem 1713 gefertigten Grabmal geehrt. Nach dem Abbruch der Klosterkirche 1810 gingen die Reliquien verloren.

Die Legende der seligen Diemud

Catholic Encyclopedia





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 12.11.2020

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Robert Bertol. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XXVI, Nordhausen 2006

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.