Ökumenisches Heiligenlexikon

Eberhard von Nellenburg

1 Gedenktag katholisch: 25. März
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Basel: 24. Januar

Name bedeutet: stark wie ein Eber (althochdt.)

Graf, Mönch, Klostergründer
* um 1018 auf Schloss Nellenburg bei Stockach in Baden-Württemberg
25. März 1078/1079 in Schaffhausen in der Schweiz


Graf Eberhard III. von Nellenburg, Sohn des Eberhard von Nellenburg und der Hedwig, wahrscheinlich einer Tochter des Grafen Gerhard aus Lothringen, war verwandt mit den Kaisern Konrad II. und Heinrich III. und mit Papst Leo IX., bewährte sich im Dienst des Königs, war vielleicht 1037 Teilnehmer am Italienfeldzug von Kaiser Konrad II., sicher 1047 am ersten Italienfeldzug von Kaiser Heinrich III. Zum Dank erhielt Eberhard das Münzrecht in Schaffhausen und die Herrschaft über Kleven / Chiavenna in der Lombardei. 1049/1050 gründete er zusammen mit seiner Frau Ita und einem Sohn und mit Unterstützung durch Papst Leo das Münster mit dem Kloster Allerheiligen in Schaffhausen und trug damit entscheidend zum Aufblühen der Stadt bei. Als ältester Bau der Stadt ist davon bis heute die Johanneskapelle vor dem Münsterportal erhalten.

Münster und Kreuzgang des in der Reformation 1524 aufgehobenen Klosters Allerheiligen in Schaffhausen
Münster und Kreuzgang des in der Reformation 1524 aufgehobenen Klosters Allerheiligen in Schaffhausen

Nach einer Pilgerreise zur Jakobus-Wallfahrtsstätte nach Santiago de Compostela wurde Eberhard für die letzten sechs Jahre seines Lebens selbst Benediktinermönch in dem von ihm gestifteten Kloster; seine Frau Ita wurde Nonne im ebenfalls von Eberhard und seiner Frau gestifteten Agneskloster in Schaffhausen. 1075 musste er die Nachricht verkraften, dass seine beiden Söhne Heinrich und Eberhard, die ab 1073 mit Heinrich IV. gegen die aufständischen Sachsen gezogen waren, in der Schlacht an der Unstrut gefallen sind.

Das Münster in Schaffhausen ist täglich von 9 bis 18 Uhr, das Museum im ehemaligen Kloster Allerheiligen dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet; hier kostete der Eintritt im Jahr 2012 9 CHF. (2012)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 15.07.2017

Quellen:
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• Kirchgemeinde Münster (Hg.): Das Schaffhauser Münster. Touristischer Kurzführer, 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.