Ökumenisches Heiligenlexikon

Eduard Grzymala

1 Gedenktag katholisch: 10. August
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum München und Freising: 12. Juni
in Polen als Märtyrer der deutschen Besatzung 1939 bis 1945: 12. Juni

Name bedeutet: Hüter des Besitzes (althochdt.)

Priester, Märtyrer
* 29. September 1906 Kołodziąż bei Sadowne in Polen
10. August 1942 in Hartheim bei Linz in Österreich


Eduard Grzymala
Eduard Grzymala

Eduard Grzymala konnte keine Schule besuchen, weil es in seinem Dorf keine gab; seine Eltern unterrichteten ihn zuhause. Gegen den Willen des Vaters ging er zunächst nach Warschau und dann nach Włocławek auf weiterführende Schulen. 1931 wurde er zum Priester geweiht und zum Studium des Kirchenrechts an die Päpstliche Universität Gregoriana nach Rom gesandt. Er wirkte dann als Vikar und Pfarrer in seiner Heimat und arbeitete mit an der neuen Übersetzung der Bibel ins Polnische. 1938 kam er wieder nach Włocławek, mit Beginn der deutschen Besetzung Polens zog er auf Wunsch seines Bischofs nach Aleksandrów Kujawski, wo er im Kloster der Nonnen von Pleszew lebte. Trotz seines jungen Alters wurde er zum Generalvikar der Diözese Woclawek ernannt. Im August 1940 verhaftete ihn die Gestapo; er kam erst ins Konzentrationslager Sachsenhausen - im heutigen Stadtteil von Oranienburg - und im Dezember 1940 ins Konzentrationslager Dachau.

Ein Mithäftling erinnerte sich später:
Er war die wandelnde Intelligenz, aber vor allem ein Priester mit einem ganz tiefen Glauben, ein großer Verehrer der Dreifaltigkeit Gottes, ein vorzüglicher Redner, der sich darüber freute, dass er geschlagen wurde, weil er das Wort Gottes verkündet hatte.

An Feiertagen und wann immer möglich unter der Woche hielt Grzymala für eine kleine Gruppe von gefangenen Mitbrüdern kurze, aber theologisch tiefe Betrachtungen, die sie stärkten und festigten. Am Hochfest Heilgstes Herz Jesu 1942 wurde er bei dieser verbotenen Andacht erwischt, verprügelt und mit Füßen getreten. Ein Mithäftling berichtete später: Danach sagte er mit einem ruhigen Lächeln: Ich bin glücklich, dass ich heute für den Namen Jesu leiden durfte. Als Grzymala durch die Misshandlungen vollkommen ausgezehrt war, wurde er zusammen mit Franziskus Drzewiecki mit einem Invalidentransport ins Schloss nach Hartheim gebracht und dort in der Gaskammer ermordet.

Kanonisation: Eduard Grzymala wurde am 13. Juni 1999 zusammen mit Franziskus Drzewiecki und 106 weiteren polnischen Märtyrern des Nationalsozialismus von Papst Johannes Paul II. in Warschau seliggesprochen.

Die Gedenkstätte Konzentrationslager Sachsenhausen im heutigen Stadtteil von Oranienburg ist täglich von 8.30 Uhr bis 18 Uhr - im Winter nur bis 16.30 Uhr - zur Besichtigung geöffnet; montags sind dort die Museen aber geschlossen; der Eintritt ist frei. (2023)
Die 1965 eröffnete Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau ist täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020
Das Schloss in Hartheim ist heute Lern- und Gedenkort und montags bis freitags von 9 Uhr bis 15 Uhr, sonntags von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. (2019)





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Eduard Grzymala

Wikipedia: Artikel über Eduard Grzymala

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Xaver Marnitz
Diuma von Mercien
Ansalogus von Salzburg
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 30.09.2023

Quellen:
• https://www.selige-kzdachau.de/index.php/selige/108-selige-maertyrer/edward-grzymala - abgerufen am 21.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.