Ökumenisches Heiligenlexikon

Erenfrid von Lothringen

auch: Ezzo, Ehrenfried

1 Gedenktag katholisch: 21. Mai

Name bedeutet: Ehre und Friede (althochdt.)

Pfalzgraf in Lothringen, Klostergründer
* um 955 in Lothringen in Frankreich
21. Mai 1034 in Saalfeld in Thüringen


Gemälde in der Sakristei der ehemaligen Abteikirche St. Nikolaus in Brauweiler: Das Stifterpaar Erenfried und Mathilde
Gemälde in der Sakristei der ehemaligen Abteikirche St. Nikolaus in Brauweiler: Das Stifterpaar Erenfried und Mathilde

Erenfrid war Sohn des Pfalzgrafen Hermann von Lothringen und der Helwig von Dillingen. Er wurde durch Bischof Ulrich, mit dem er wohl verwandt war, im damaligen Stift der Kanoniker in Augsburg erzogen und heiratete vor 991 Mathilde, die Tochter von Kaiser Otto II., mit der er drei Söhne und sieben Töchter hatte. Wohl 996 wurde er Nachfolger seines Vaters. Zusammen mit Mathilde und mit Hilfe des Reformabtes Poppo von Stablo gründete er 1024 das Benediktinerkloster auf seinem Hofgut Brauweiler bei Köln. 1028 wurde die Kirche durch Erzbischof Pilgrim von Köln geweiht; sie diente dann als Grablege für Erenfrids Geschlecht.

1048 förderte die Tochter der Stifter und polnische Königsgattin Richeza den Neubau der heutigen Kirche in Brauweiler, die 1061 durch Erzbischof Anno II. von Köln geweiht wurde. Nach der Säkularisation des Klosters 1802 wurde 1809 eine Bettleranstalt in den Klostergebäuden untergebracht. Im Dritten Reich diente ein Teil der Gebäude als Konzentrationslager, dann als Gestapogefängnis; der erste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer, war hier inhaftiert. 1969 entstand ein Landeskrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie, 1978 wurde die Landesklinik Brauweiler geschlossen, die historischen Gebäude wurden der Kulturverwaltung des Landschaftsverbandes Rheinland übergeben.

Die einstige Könispfalz Saalfeld aus dem 9. Jahrhundert wurde nach dem Tod von Erenfrids Tochter Richeza durch den Erzbischof und Reichskanzler Anno II. von Köln in ein Benediktinerkloster umgewandelt. Dieses wurde in der Reformation 1563 aufgelöst, 1677 bis 1720 ließen die Herzöge von Sachsen-Saalfeld dort ihr Schloss errichten, das ab 1735 zum Verwaltungssitz der Stadt wurde und heute Sitz des Landratsamtes ist.

Die Abteikirche in Brauweiler ist dienstags und donnerstags jeweils von 10 Uhr bis 12 Uhr, samstags von 9 bis 12 und von 14 bis 18.30 Uhr, sonntags von 14 bis 19 Uhr zur Besichtigung geöffnet. (2011)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 01.11.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• http://www.abtei-brauweiler.de/html/chronologie.htm - abgerufen am 01.11.2023
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Infotafeln am Schloss Saalfeld

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.