Erhard von Regensburg
auch Eberhard
Gedenktag katholisch: 8. Januar
Fest im Bistum Regensburg
Übertragung der Gebeine: 8. Oktober
Name bedeutet: mit starker Ehre (althochdt.)
Erhard war der Überlieferung zufolge ein Bruder von Hildulf von Trier und zunächst Bischof in Narbonne. Wohl wegen des Einfalls der Sarazenen verließ er die Stadt und wirkte dann als Wanderbischof im Elsass, gründete dort der Überlieferung nach sieben Kirchen und mehrere Klöster und soll Odilia von ihrer Blindheit geheilt und sie getauft haben.
Um 685 kam Erhard - wohl als Nachfolger von Emmeram - an den Hof von Agilofingerherzog Theodo nach Regensburg. Die Überlieferung bezeichnet sein Wirken in Regensburg als das eines Bischofs, der Missionsarbeit leistete. Wunderberichte erzählen davon; so habe er mit bloßen Händen den Klosterbrunnen von Niedermünster gegraben.
Erhard starb im Alter von etwa 75 Jahren und wurde in der Krypta des späteren Klosters Niedermünster in Regensburg bestattet, auch am Grab wurden Wunder bezeugt. Papst Leo IX. erhob die Gebeine am 8. Oktober 1052 im Beisein von Kaiser Heinrich III., der Reliquien von Erhard in den damaligen Dom nach Goslar vergab.
Um 1054/1073 wurde im Auftrag
des Klosters Niedermünster von einem Mönch Paulus eine Lebensgeschichte verfasst - in ihr wird er als Schotte
bezeichnet, was in Regensburg häufig eine Bezeichnung für Mönche war, keine Herkunftsbezeichnung. Die Lebensgeschichte des
14. Jahrhunderts bezeichnet Erhard fälschlicherweise als irischer Herkunft und Freund von Bischof
Albert von Cashel.
Historiker haben Erhard früher als nicht kanonischen Bischof betrachtet, der von Bonifatius verdrängt worden sei; dies ist heute widerlegt.
Im Mittelalter wurde Erhard besonders im Elsass verehrt, viele Krankenhäuser stehen unter seinem Patronat. In der Steiermark in Österreich gibt es seit dem 14. Jahrhundert eine große Wallfahrt im kleinen, nach ihm benannten Ort St. Erhard. Die Pfarrkirche am Fuß des Nonnbergs in Salzburg ist ihm geweiht. Bis zum Jahr 1729 fand an Erhards Gedenktag in Regensburg rund um den Dom der Erhardimarkt statt. Dort wurden die Gebeine 1866 in einen silbernen Schrein gelegt und an die Nordseite der Kirche Niedermünster verlegt.
Kanonisation:
Erhard wurde am 8. Oktober 1052 von Papst Leo IX.
zusammen mit Wolfgang von Regensburg durch die Erhebung der
Gebeine heiliggesprochen.
Attribute:
Bischof, zwei Augen auf Buch, Axt
Patron
der Spitäler, Schmiede, Bäcker und Schuhmacher; gegen Augenleiden, Pest und Viehkrankheiten; Nebenpatron der Diözese
Regensburg
Bauernregel:
St. Erhard mit der Hack / steckt die Feiertag' in den Sack.
Sankt Erhard mit der Hack', / steckt Wintertage in den Sack.
Der Dom in Regensburg ist täglich ab 6.30 Uhr geöffnet, im Juni bis September bis 19 Uhr, im April, Mai und Oktober bis 18 Uhr, im Winter bis 17 Uhr. Der Domschatz ist täglich von 11 Uhr bis 17 Uhr, sonntags erst ab 12 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 3 €. (2021)
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
Artikel kommentieren / Fehler melden
Suchen bei amazon: Bücher über Erhard von Regensburg
Wikipedia: Artikel über Erhard von Regensburg
Fragen? - unsere FAQs antworten!
Impressum - Datenschutzerklärung
Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Deogracias Palacios del Rio
Claude Brousson
Dagobert II
Unser Reise-Blog:
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 08.10.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• http://www.bauernregeln.net/januar.html nicht mehr erreichbar
• https://bistum-regensburg.de/glauben/heilige-selige-engel/bistumspatrone - abgerufen am 18.07.2023
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. XV, Herzberg 1999
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart /
Weimar 2000
• Heinz Held: DuMont Kunst-Reiseführer Kärnten und Steiermark. 4. Aufl. DuMont, Köln 1987
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.