Erlembald von Mailand
auch: Herlembaldus
Gedenktag katholisch: 27. Juni
Name bedeutet: ?
Erlembald Cotta, Sohn einer hochadligen Familie, war Ritter in
Mailand, 1064 erhielt er von Papst Alexander II.
die Ritterfahne überreicht. Nach dem Tod seines Bruders Landulfus, der Anführer der Pataria
war, einer Laienbewegung,
die sich gegen Missstände im KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.
erhob, im Jahr 1063 und nach einer Wallfahrt nach
Jerusalem wurde Erlembald mit einer Art
Investitur durch Papst Alexander II. der militärische Anführer der Pataria; er leitete diese nun zusammen mit
Arialdo von Mailand. Von einer zweiten Reise nach
Rom kehrte Erlembald mit der Bulle zur
Exkommunikation des Mailänder Erzbischofs Wido von
Velate zurück, der der
Simonie und der Unterstützung des im Konkubinat lebenden Klerus bezichtigt wurde. Der
schürte daraufhin Unruhen, bei denen Arialdo 1066 getötet wurde.
1067 erfolgte die Wiederauffindung von Arialdos Leichnam, was Erlembald zum
Anlass nahm, den Kampf wieder aufzunehmen und durch die wieder auflebenden Unruhen Bischof Wido zum Verlassen von
Mailand zu zwingen. In den folgenden Jahren
beherrschten Erlembald und die Pataria
die Stadt, Erlembald wurde von Papst
Gregor VII. unterstützt. Nach Widos Tod konnte Erlembald 1074 seinen
Kandidaten Atto auf den Bischofsstuhl bringen. Geschürt von dessen Gegenbischof Gottfried von
Castiglione, der von Kaiser Heinrich IV.
investiert worden war, und weil Erlembalds radikale Aktionen von der Mehrheit der Stadtbevölkerung immer weniger
gutgeheißen wurden, kam es zu einer Isolierung der Pataria und zu einem Aufstand der Bevölkerung gegen Erlembald und seine
Bewegung und zu Straßenkämpfen, bei denen Erlembald getötet wurde.
Erlembalds Gebeine liegen seit 1528 im Dom in Mailand.
Kanonisation: Erlembald wurde 1095 beim Besuch von Papst Urban II. in Mailand durch Übertragung seiner Gebeine in die Kirche San Dionigi heiliggesprochen.
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Erlembalds Geschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
Der Dom in Mailand ist täglich von 9 Uhr bis 19 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt - Karten gibt es bis 18 Uhr im Ticket-Verkaufsbüro - beträgt 5 €, für zusätzlichen Besuch der Ausgrabungen und des Dom-Museums 10 €, für Dom, Ausgrabungen, Dom-Museum und Turmbesteigung 15 €, für letzteres per Lift 20 €. (2021)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 19.10.2021
Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.