Euphrosyne die Jüngere
Gedenktag katholisch: 8. November
Gedenktag orthodox: 8. November
Name bedeutet: die Heitere (griech.)
Euphrosyne wurde der Überlieferung zufolge als junge Frau zu ihrem Onkel nach Konstantinopel geschickt. Um der von ihrer Familie arrangierten Ehe zu entkommen, ging sie in Männerkleidung in ein Kloster, wo sie als Mönch aufgenommen wurde. Dort lebte sie fünfzehn Jahre so vorbildlich, dass sie zum HegumenosEin Hegumenos (griech.„ἡγούμενος”, ”Führer / Leiter”) ist in den orthodoxen Kirchen der Vorsteher eines Klosters, entsprechend etwa dem westlichen Prior / Probst. Er steht hierarchisch unter dem Archimandriten. gewählt wurde. Nach einer Zeit, in der sie als Einsiedlerin lebte, kleidete sie sich 903 wieder als Frau und kehrte nach Konstantinopel zurück, wo sie ein Frauenkloster gründete. Ihre Heiligkeit und Weisheit machten sie dem Kaiser bekannt, der ihr die Gelegenheit gab, ein weiteres Kloster zu gründen.
Geschichten von Frauen, die als Männer verkleidet in ein Kloster eintraten, waren im Mittelalter ein beliebtes Motiv in Heiligengeschichten, so wird Ähnliches von einer Euphrosyne in Alexandria erzählt oder auch von Eugenia von Rom, Pelagia von Jerusalem, Hildegund von Schönau und anderen. Männerkleidung gab Frauen damals die Freiheit zu reisen oder alleine zu leben, ohne Angst vor Gewalt oder sexueller Belästigung. Die Klosterbewegung für Männer entwickelte sich zudem lange vor der für Frauen.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 14.12.2023
Quellen:
• https://www.katolsk.no/biografier/historisk/eufrosdy - abgerufen am 19.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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