Ökumenisches Heiligenlexikon

Fantinus der Jüngere

italienischer Name: Fantino
auch: von Kalabrien

1 Gedenktag katholisch: 30. August

1 Gedenktag orthodox: 30. August

Name bedeutet: ?

Mönch, Einsiedler, Klostergründer, Wundertäter
* 927 (?) in Taurianum, heute Ruinen bei Taureana nahe Palmi in Kalabrien in Italien
um 1000 (?) in Thessaloniki in Griechenland


Fantinus wurde schon als Kind von seinen Eltern Georgius und Beyena / Vriena dem Herrn geweiht und früh dem Basilianer Elias Speleota zur Erziehung übergeben. Im Alter von 13 Jahren wurde Fantinus Mönch in Elias' Kloster bei den Höhlen nahe Melicuccà und arbeitete als Koch und an der Pforte. Nach Elias' Tod, als Fantinus 33 Jahre alt war, zog er sich als streng asketisch lebender Einsiedler in die Bergregion Mercurion zurück; er aß nur rohes Gemüse, blieb öfters 20 Tage lang ohne jede Nahrung und Kleidung, kopierte Manuskripte und erlebte Ekstasen sowie eine Vision von Himmel und Hölle. Auch seine alt gewordenen Eltern, seine beiden Brüder Lukas und Cosmas sowie seine Schwester Caterina bewog er, in ein Kloster einzutreten. Als er sich als Einsiedler zurückzog, überließ Fantinus seinem Bruder Lukas die Leitung des Männerklosters, das er gegründet hatte. Auch als Einsiedler war kehrte er oft aus der Wildnis zurück, um Schülern wie Nilus dem Jüngeren und Nikodemus von Mammola als spiritueller Lehrer zu dienen. Um dem Andrang der ihn bewunderten Menschenmassen zu entfliehen, unternahm er eine Wallfahrt zum Monte Sant'Angelo auf dem Gargano.

Fantinus (rechts) lehrt Nikodemus von Mammola, Bild im Santuario San Nicodemo bei Mammola in Kalabrien
Fantinus (rechts) lehrt Nikodemus von Mammola, Bild im Santuario San Nicodemo bei Mammola in Kalabrien

Nach dem Einfall der Sarazenen in Kalabrien wurde Fantinus' Kloster zerstört, er hatte viel zu erdulden, schließlich floh er auf Anraten eines Engels im Alter von 60 Jahren mit seinen Schülern Vitalis und Nicephorus auf den Peloponnes; während der Überfahrt auf einem Schiff ging das Trinkwasser aus, Fantinus machte das Kreuzeszeichen über einem mit Meerwasser gefüllten Behälter, auf wundersame Weise wurde das Salzwasser zu Trinkwasser umgewandelt. Fantinus kam auch nach Korinth und Athen.

In Larissa - dem heutigen Larisa - betete er am Grab von Achilleus Thaumaturgus und kam dann nach Thessaloniki, wo er acht Jahre lang als Einsiedler am Grab von Demetrios von Saloniki lebte, Kranke heilte, einen korrupten Richter zum Bereuen seiner Sünden veranlasste, die Stadt vor der drohenden Eroberung durch die Bulgaren rettete und schließlich in hohem Alter starb.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 13.07.2023

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 2. Band: E-H. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1861
• https://oca.org/saints/lives/2018/08/30/102427-st-fantinus-of-calabria - abgerufen am 19.07.2023
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/90673 - abgerufen am 19.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.