Faustinus
Gedenktag katholisch: 29. Juli
Hochfest in der Stadt Fulda, Gedenktag im übrigen Bistum Fulda
Gedenktag IV. Klasse Im alten Messbuch entspricht die IV. Klasse einem nichtgebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Feste der IV. Klasse können außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) statt der Tagesliturgie gefeiert werden, müssen aber nicht gefeiert werden, sondern können stattdessen auch nur kommemoriert werden (dann wird das zweite oder dritte Gebet von dem Gedenktag IV. Klasse genommen, während die übrigen Texte vom Tag sind).
Gedenktag orthodox: 29. Juli
Name bedeutet: der kleine Glücksbringer (latein.)
Faustinus war der Bruder von Rufus und Simplicius. Die Leichname der
nach der Legende in den Verfolgungen unter Diokletian gemarterten
und enthaupteten römischen Brüder wurden demnach von ihrer Schwester Beatrix aus
dem Tiber gezogen und im Coemeterium ad Ursum pileatum
, dem Friedhof des mit einer Filzkappe bedeckten Bären
-
also den Katakomben des Pontianus -, beigesetzt.
Auch Beatrix wurde dann ergriffen und getötet.
Das Grab der Märtyrer ist in alten Dokumenten wenig bezeugt. Es befand sich in den Katakomben der Generosa, dort ist auch ein Fresko der Brüder. Ihre Reliquien wurden um 682 von Papst Leo II. in die Kirche Santa Bibiana überführt. Bonifatius brachte Reliquien von Faustinus, Simplicius und Beatrix in seine Klosterkirche - an der Stelle des heutigen Domes - nach Fulda. Reliquien von Faustinus kamen 1751 durch Pfarrer Johann Michael Pfreumbter auch nach Erbendorf bei Tirschenreuth in Bayern. Erzählt wird, dass die Pferde beim Transport im Morast eingesunken seien und der Wagen nicht mehr flott zu kriegen war, so dass man die Gebeine auf dieses Zeichen hin an diesem Ort beließ.
Im 16. Jahrhundert wählte Fulda die Märtyrergeschwister Faustinus, Simplicius und Beatrix als Schutzpatrone, sie sind im Stadtsiegel und im Stadtwappen in Form von drei Lilien dargestellt.
Patron von Fulda
Die
Katakomben der Generosa in Rom werden von einem
Verein betreut, sie sind meist einmal im Monat an einem Samstag zur Besichtigung im Rahmen einer Führung geöffnet, die
Termine gibt es auf der Webseite des
Comitato Catacombe di Generosa (2017)
Der Dom in Fulda ist täglich von 10 Uhr
bis 17 Uhr - sonntags erst ab 11.30 Uhr - zur Besichtigung geöffnet. (2021)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 11.05.2021
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000
• http://www.fuldaerzeitung.de/artikelansicht/artikel/2689966/regional+fulda/eine-bank-fur-die-stadtpatronin-die-heilige-beatrix
• http://www.romasotterranea.it/catacombe-ponziano.html
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.