Ökumenisches Heiligenlexikon

Fidelis Chojnacki

Taufname: Hieronim

1 Gedenktag katholisch: 9. Juli
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum München und Freising: 12. Juni
in Polen als Märtyrer der deutschen Besatzung 1939 bis 1945: 12. Juni

Name bedeutet: F: der Treue (latein.)
H: heiliger Name (griech.)

Ordensmann, Märtyrer
* 1. November 1906 in Łódź in Polen
9. Juli 1942 in Dachau in Bayern


Hieronim Chojnacki war das jüngste von sechs Kindern des Ehepaares Waclaw Chojnacki und Leokadia geb. Sprusinska und wurde religiös erzogen. Nach dem Abitur studierte er an der Militärakademie, war dann zunächste arbeitslos, dann Angestellter der Sozialversicherung, schließlich Mitarbeiter im zentralen Postamt in Warschau. In der Katholischen Aktion engagierte er sich in einer Kampagne gegen Alkoholmissbrauch, trat dann als Tertiar dem Franziskanerorden bei und schloss Freundschaft mit Anicet Koplinski. Durch dessen Einfluss wuchs in Hieronim die Berufung zum Ordensmann; 1933 trat er mit dem Ordensnamen Fidelis in Nowe Miasto nad Pilicą in den Kapuzinerorden ein. 1934 begann er in Zakroczym das Studium der Philosophie, bestand 1937 die Prüfung mit Bravour, legte dann die ewigen Gelübde ab und kam zum Theologiestudium ins Kloster nach Lublin.

Krankenbaracken des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen
Krankenbaracken des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen

Im Januar 1940 wurde Fidelis Chojnacki von den deutschen Besatzern verhaftet und in Lublin in der Festung eingesperrt; dort wurden während des Krieges rund 40.000 Polen interniert, die im Rahmen der systematischen Verfolgung der polnischen Intelligenz verhaftet und zum größten Teil ermordet wurden. Im Juni 1940 wurde er mit anderen Gefangenen ins Konzentrationslager Sachsenhausen - im heutigen Stadtteil von Oranienburg - transportiert, wo er ob der unmenschlichen Behandlung einen Nervenzusammen erlitt. Im Dezember 1940 wurde er mit weiteren Priestern und Ordensleuten ins Konzentrationslager in Dachau überstellt. Durch die harte Arbeit, Hunger und unzureichende Kleidung zog er sich eine schwere Lungenerkrankung zu und dann bei einem Unfall schwere Verbrennungen. Nach vier Tagen starb er auf der Krankenstation des Lagers, sein Leichnam wurde im Krematorium verbrannt.

Kanonisation: Fidelis Chojnacki wurde am 13. Juni 1999 durch Papst Johannes Paul II. zusammen mit weiteren 107 polnischen Märtyrern des Nationalsozialismus seliggesprochen.

Die Gedenkstätte Konzentrationslager Sachsenhausen im heutigen Stadtteil von Oranienburg ist täglich von 8.30 Uhr bis 18 Uhr - im Winter nur bis 16.30 Uhr - zur Besichtigung geöffnet; montags sind dort die Museen aber geschlossen; der Eintritt ist frei. (2023)
Die 1965 eröffnete Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau ist täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020)





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Fidelis Chojnacki

Wikipedia: Artikel über Fidelis Chojnacki

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Ascanius von Tarragona
Xenophon
Gilbert von Sempringham
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 30.09.2023

Quellen:
• Monika Neudert, www.selige-kzdachau.de mit Dank an Klemens Hogen-Ostlender, E-Mail vom 24. Juni 2018
• https://pl.wikipedia.org/wiki/Fidelis_Chojnacki - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.