Forannán

Forannán, der Lebensgeschichte zufolge Sohn einer alt-adeligen Familie, wurde demnach bestens ausgebildet und dann Bischof von Domhnach Mór - dem heutigen Donaghmore in der Grafschaft Tipperary, wo ihm die in Ruinen liegende Kirche geweiht war. 1 Zusammen mit zwölf Gefährten begab er sich - in Ermangelung eines Schiffes auf zwei in Form eines Kreuzes zusammengefügten Baumstämmen - aufs Festland und kam in das 946 von iro-schottischen Mönchen gegründete Kloster nach Waulsort, wo er um 962 zum Abt - dem dritten in der Reihe der Amtsinhaber - gewählt wurde. Er reiste nach Rom, wo sein Verzicht auf das Bischofsamt und seine Wahl zum Abt durch Papst Johannes XIII. bestätigt wurde, und nach Gorze bei Metz in Frankreich, um dort die Reformen von GorzeDie Reformen von Gorze gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Gorze in Lothringen. Sie standen im Gegensatz zur den Reformen von Cluny; ihr Ziel war ein Mönchtum unter weltlicher Herrschaft, befreit von der Einflussnahme der örtlichen Bischöfe. Die Reformen von Gorze kamen v. a. in Lothringen zum Tragen; entsprechende Reformen in Deutschland gingen aus vom reformierten Kloster St. Maximin in Trier. kennenzulernen; diese führte er mit der Benediktinerregel dann in seinem Kloster ein. Er ließ die Gebeine von Elogius von Lagny in sein Kloster übertragen 2 und hatte die Gabe der Krankenheilung.

An Forannáns Grab in Waulsort ereigneten sich Wunder. Der Mönch Robert von Waulsort verfasste um 1130 Forannáns weithin legendäre Biografie.

1 ▲ Aufgrund der Verwechslung von Donaghmore in der Grafschaft Tipperary mit Donaghmore in der Grafschaft Tyrone wird Forannán auch fälschlich als Erzbischof von Armagh bezeichnet.

2 ▲ Tatsächlich geschah diese Übertragung schon 946, dem Jahr der Gründung des Klosters Waulsort.