Ökumenisches Heiligenlexikon

Franz Maria Paul Libermann

Geburtsname: Jakob - jiddisch: Jaggles
Taufname: Franz Maria Paul - französisch: François-Marie-Paul

1 Gedenktag katholisch: 2. Februar

Name bedeutet: F: der Franke (latein.)
M: nach Maria
P: der Kleine (griech.)
J: der Nachgeborene oder: Gott schützt (hebr.)

Ordensmann, Priester, Ordensgründer
* 12. April 1802 in Zabern, heute Saverne im Elsass in Frankreich
2. Februar 1852 in Paris in Frankreich


Franz Maria Paul Libermann
Franz Maria Paul Libermann

Jakob war Jude, Sohn des Rabbiners polnischer Schule Lazar Libermann, und sollte selbst Rabbiner und Nachfolger seines Vaters werden. 1822 bis 1826 besuchte er die Hochschule für jüdische Theologie in Metz - damals neben der Synagoge - mit hervorragenden Zeugnissen, aber tiefen Glaubenszweifeln. Er bewunderte die Philosophie Jean-Jacques Rousseaus, erlernte die französische Sprache und begann mit dem Studium von Latein und Griechisch. Über seine Glaubenszweifel wollte er im Oktober 1826 in Paris mit David Drach, einem Freund der Famille, sprechen, der aber inzwischen nicht mehr der Großrabbiner von Paris war, sondern nach seiner Konversion zum Katholizismus Professor für orientalische Sprachen. Bei ihm fand Jakob eine Stelle als Sekretär. Wie seine Brüder konvertierte er zum Katholizismus und wurde an Weihnachten 1826 getauft mit dem Namen Franz-Maria-Paul, was den Zorn seines Vater hervorrief. Er wollte Priester werden und begann, im Priesterseminar von St-Sulpice in Paris Theologie zu studieren.

Am Tag vor der Weihe zum Subdiakon 1829 erlitt Libermann einen epileptischen Anfall; diese wiederholten sich und zwangen ihn, die Studien zu unterbrechen; später konnte er weiterstudieren und auch als Helfer für andere Seminaristen wirken. 1837 wurde er trotz seiner gesundheitlichen Einschränkungen und als Nicht-Priester Novizenmeister in der Gemeinschaft von Johannes Eudes in Rennes. Nach einer Wallfahrt zum Geburtshaus der Maria in Loreto wurde er 1839 wundersamerweiser von seiner Epilepsie geheilt und übernahm die Leitung einer Gruppe junger Sulpzianer, die sich in den französischen Kolonien der schwarzafrikanischen Sklaven annehmen wollten. Im Dezember 1839 reiste er mit diesen Plänen nach Rom, konnte den Präfekten der Kongregation für die Glaubensverbreitung überzeugen und im Spätherbst 1840 nach Frankreich zurückkehren.

1841 wurde Libermann in Amiens zum Priester geweiht. Noch im selben Jahr gründete er mit Freunden im Stadtteil La Neuville in Amiens die Kongregation Saint-Cœur de Marie, Heiliges Herz Mariens als Vereinigung von WeltpriesternWeltpriester - oder auch Diözesanpriester - sind in der römisch-katholischen Kirche alle Priester, die keinem Orden angehören. und Laien mit der Aufgabe der Mission in den französischen Kolonien in Afrika. 1842 gingen die ersten Missionare nach Haiti, nach Réunion und nach Mauritius, dann auch nach Dakar im Senegal und an andere Orte. 1848 wurde seine Gemeinschaft durch einen Erlass des Vatikan aufgehoben und in die 1703 gegründete Kongregation du Saint Esprit, Vom Heiligen Geist, eingefügt; Libermann wurde Generaloberer dieser Gemeinschaft, die den Klerus für die französischen Kolonien ausbildete und die ersten Priesterseminare und Katechetenschulen in Afrika gründete.

Auch die Kongregation Vom Heiligen Geist blieb zu Libermanns Lebzeiten eine Vereinigung von WeltpriesternWeltpriester - oder auch Diözesanpriester - sind in der römisch-katholischen Kirche alle Priester, die keinem Orden angehören. und Laien, erst sein Nachfolger wandelte die Gemeinschaft in eine mit ewigen Gelübden. Seit um 1960 wird die Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist unter dem Schutz des Unbefleckten Herzen Mariens auch kurz als Spiritaner bezeichnet.

(Link mit Vergütung) Michael Böhles: Niederlage als Sieg: Charisma und Sendung des Juden und Christen Jakob Franz-Maria-Paul Libermann

Die deutschen Spiritaner, die Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist unter dem Schutz des Unbefleckten Herzen Mariens, informiert auf ihrer Homepage über Libermann und die Arbeit der Kongregation heute.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 13.02.2022

Quellen:
• Michael Böhles CSSp aus Trier, Brief vom 5. September 2014
• Josef Theodor Rath. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. V, Herzberg 1993
• http://www.cimetz.org/fr/?page_id=83

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.