Franziskus Dachtera
polnischer Name: Franciszek
Gedenktag katholisch: 23. August
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum München und Freising: 12. Juni
in Polen als Märtyrer der deutschen Besatzung 1939 bis 1945: 12. Juni
Name bedeutet: der Franke (latein.)
Franziskus war der Sohn des Lehrers Leon Dachtera und dessen Frau Hilaria. Nach dem Schulbesuch beim Vater setzte er seine Ausbildung am Gymnasium in Bydgoszcz fort, legte 1928 das Abitur ab und trat ins Theologische Seminar in Gnesen / Gniezno ein. 1933 wurde er zum Priester geweiht und war dann Vikar an Mariä Verkündigung in Inowrocław. Ab 1935 unterrichtete er an einem Mädchengymnasium in Bydgoszcz Religion, 1937 begann er außerdem ein Studium der Kirchengeschichte an der Jan-Kazimierz-Universität in L'viv, das er 1939 als Master beendete. Dann wurde er zum Verwalter der Pfarrei St. Nikolaus in Łubowo bei Gniezno ernannt. Nach dem deutschen Überfall auf Polen wurde er Militärkaplan des 62. Infanterie-Regiments; am 17.September 1939 wurde er in der Schlacht von Bzurą nahe Kutno gefangen genommen und ins Kriegsgefangenenlager für Offiziere - an der Stelle der heutigen Jakob-Grimm-Schule - nach Rotenburg an der Fulda bei Kassel eingeliefert.
Vom Kriegsgefangenenlager in Rotenburg an der Fulda kam Franziskus Dachtera im April 1940 - unter Bruch der Genfer Konvention - ins Konzentrationslager nach Buchenwald bei Weimar, wo er Sklavenarbeit im Steinbruch leisten musste.
Im Juli 1942 wurde Franziskus Dachtera ins
Konzentrationslager Dachau überstellt. Trotz
der verheerenden Arbeit, des Hungers und der Quälereien verlor er nicht seine fröhlichen Erscheinung und sein geistliches
Gleichgewicht, weshalb er von seinen Mitgefangenen Cherub
genannt wurde. Der
Tropenmediziner Claus Karl Schilling, der nach dem Krieg für seine Verbrechen zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde,
missbrauchte Franziskus für Experimente: er infizierte ihn mit Malaria-Erregern, um die Auswirkungen zu beobachten.
Franziskus Dachtera erkrankte schwer und litt monatelang Schmerzen, Medikamente wurden ihm verweigert. Er starb, vermutlich
durch eine Giftspritze, nach dem Empfang der Sterbesakramente.
Grüße meine Familie. Sie sollen nicht weinen. Gott hat es so gewollt. Ich füge mich seinem Willen, wenn auch mein Herz zu den Meinen laufen möchte.
Kanonisation: Franziskus Dachtera wurde am 13. Juni 1999 zusammen mit 107 weiteren polnischen Märtyrern des Nationalsozialismus von Papst Johannes Paul II. in Warschau seliggesprochen.
Die
Gedenkstätte Konzentrationslager Buchenwald ist
taglich von 10 Uhr bis 18 Uhr - von November bis März nur bis 16 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. (2023)
Die 1965 eröffnete Gedenkstätte Konzentrationslager
Dachau ist täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 28.10.2023
Quellen:
• https://www.selige-kzdachau.de/index.php/selige/108-selige-maertyrer/franciszek-dachtera - abgerufen am 21.07.2023
• https://pl.wikipedia.org/wiki/Franciszek_Dachtera - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.