Ökumenisches Heiligenlexikon

Franziskus Drzewiecki

polnischer Name: Franciszek

1 Gedenktag katholisch: 10. August
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum München und Freising: 12. Juni
im Kleinen Werk von der göttlichen Vorsehung und in Polen als Märtyrer der deutschen Besatzung 1939 bis 1945: 12. Juni

Name bedeutet: der Franke (latein.)

Ordensmann, Priester, Märtyrer
* 26. Februar 1908 in Zduny bei Łódź in Polen
10. August 1942 in Hartheim bei Linz in Österreich


Kirche Santa Maria della Visitazione in Venedig
Kirche Santa Maria della Visitazione in Venedig

Franziskus Drzewiecki hatte zehn Geschwister, seine Familie war tief gläubig. Die Volksschule musste er nach fünf Jahren wegen einer Ohrenkrankheit verlassen, danach besuchte er das Lehrerseminar in Łowicz, 1922 wechselte er ans Seminar des von Ludwig Orione gegründeten Kleinen Werks von der göttlichen Vorsehung in Zduńska Wola. 1931 wurde er zum Studium der Theologie ins Ordensinstitut an der damaligen Kirche Santa Maria della Visitazione nach Venedig gesandt, wo er 1934 vor Ludwig Orione seine ewigen Gelübde ablegte und 1936 zum Priester geweiht wurde. Nach der Rückkehr nach Polen 1937 arbeitete er als Erzieher und Religionslehrer am Gymnasium der Orioninisten in Zdunska Wola. 1939 wurde er Pfarrer an der Herz-Jesu-Pfarrei in Włocławek.

Bild in der Kirche Santa Maria Consolata der Missionare „Servi Dei Poveri” in Palermo
Bild in der Kirche Santa Maria Consolata der Missionare Servi Dei Poveri in Palermo

Nach der Besetzung Polens durch die Deutschen wurde er im November 1939 von Geheimen Staats Polizei verhaftet und nach Gefängnisaufenthalten ins Konzentrationslager Sachsenhausen - im heutigen Stadtteil von Oranienburg - gebracht; von dort wurde er im Dezember 1940 ins Konzentrationslager nach Dachau verlegt. Er überlebte die unmenschlichen Bedingungen mit schwerer Feldarbeit, Hunger und Kälte knapp zwei Jahre, dann wurde er, erschöpft, unterernährt und mit erfrorenen Gliedmaßen als arbeitsunfähig ausgesondert und ins Euthanasiezentrum im Schloss in Hartheim gebracht; dort wurde er zusammen mit Eduard Grzymala vergast.

Kanonisation: Franziskus Drzewiecki wurde am 13. Juni 1999 zusammen mit Eduard Grzymala und 106 weiteren polnischen Märtyrern des Nationalsozialismus von Papst Johannes Paul II. in Warschau seliggesprochen.

Die Gedenkstätte Konzentrationslager Sachsenhausen im heutigen Stadtteil von Oranienburg ist täglich von 8.30 Uhr bis 18 Uhr - im Winter nur bis 16.30 Uhr - zur Besichtigung geöffnet; montags sind dort die Museen aber geschlossen; der Eintritt ist frei. (2023)
Die 1965 eröffnete Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau ist täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020)
Das Schloss in Hartheim ist heute Lern- und Gedenkort und montags bis freitags von 9 Uhr bis 15 Uhr, sonntags von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. (2019)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 30.09.2023

Quellen:
• https://www.selige-kzdachau.de/index.php/selige/108-selige-maertyrer/p-franciszek-drzewiecki - abgerufen am 21.07.2023
• https://pl.wikipedia.org/wiki/Franciszek_Drzewiecki - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.