Franziskus Jiménez de Cisneros
spanischer Name: Francisco
Gedenktag katholisch: 8. November
Name bedeutet: der Franke (latein.)
Franziskus Jiménez de Cisneros, Sohn unbemittelter Eltern aus niedrigem Adel, studierte in Alcalá de Henares im
Franziskanerkloster - dem Vorläufer der
Universität - und an der Universität in
Salamanca. Ab 1459 wirkte er als Anwalt seiner Landsleute bei den geistlichen Gerichten in
Rom und wurde dort 1460 zum Priester geweiht.
Vom Papst bekam er die Stelle des Erzpriesters in
Uceda bei Madrid verliehen und kehrte nach Spanien
zurück, wurde aber sechs Jahre lang durch den Erzbischof von
Toledo gefangen gehalten, weil der die päpstliche
Verfügung nicht anerkennen wollte. Dann konnte er Großvikar in
Sigüenza bei Guadalajara werden. 1484 gab er
diese Stelle auf und trat in Toledo ins Kloster
San Juan de los Reyes der Franziskaner ein und ging dann in den damaligen
Konvent nahe Peñalver bei Guadalajara, wo er
sich mit dem Studium der orientalischen Sprachen und der Theologie beschäftigte. 1492 wurde er Beichtvater von Königin
Isabella der Katholischen
in Toledo,
bald auch Provinzial seines Ordens und 1498 Erzbischof von
Toledo, womit er zugleich Großkanzler von
Kastilien war. Er sorgte für die Wiederherstellung des
mozarabischen RitusDer mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird.
Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten.,
fördete Kirchen, Kollegien und Spitäler, versorgte die Bevölkerung bei einer Hungersnot mit Getreide und kümmerte sich um
die Bekehrung der noch in Spanien lebenden Mauren, er selbst taufte über 3000 von ihnen.
Ab 1499 gründete Franziskus Jiménez de Cisneros die aus dem
Franziskanerkloster hervorgehende Universität
in Alcalá de Henares, die erste humanistische Universität in Spanien und der Vorläufer der
Universität in Madrid, die er mit einer
großen Bibliothek ausstattete, in der sich viele der Bücher mit Naturwissenschaften befassten. Papst Julius II. ernannte
ihn 1507 zum Kardinal. Mit eigenem Geld rüstete er 1507 ein Heer aus und zog mit ihm nach
Oran in Nordafrika - im heutigen Algerien -, um
gegen die Muslimen zu kämpfen und eine spanische Niederlassung aufzubauen. Als König Ferdinand II. von
Aragón der Katholische
1516 starb, verwaltete Kardinal
Franziskus im Namen des noch minderjährigen Karl V. das Reich. Im Sommer 1517 wurde er krank - es hieß, man habe ihn
vergiftet. Er erholte sich und konnte dem aus den Niederlanden in Spanien ankommenden Karl entgegenreisen, starb jedoch
unterwegs.
Franziskus Jiménez de Cisneros wurde in der Kirche der Universität in Alcalá de Henares bestattet. Ein Seligsprechungsprozess wurde eingeleitet, aber nicht zu Ende geführt, in Spanien wird er dennoch oft als ein Heiliger geehrt.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 04.05.2020
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 2. Band: E-H. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche
Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1861
• https://es.wikipedia.org/wiki/Francisco_Jim%C3%A9nez_de_Cisneros
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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