Frodoald von Mende
auch: Fredaldus
auch: vom Gévaudan
französischer Name: Frézal
Gedenktag katholisch: 4. September
Name bedeutet: der alte Gebieter (alhochdt.)
Frodoald war Sohn einer einflussreicher Familie, nach einigen Forschern der Familie der Canilhac, einer der acht Herrscherfamilien der Gegend. Er war zur Zeit von König Ludwig dem Frommen Bischof für seiner Heimatregion, dem Gebiet der Gabalier, einem keltischen Volksstamm im Gebiet des heutigen Mende im Département Lozère und steht als 14. Amtsinhaber in der Liste; das Bistum war bis kurz vor seiner Amtszeit rund 180 Jahre lang nicht besetzt, sein Bischofssitz war noch in Banassac oder in Javols, Mende wurde erst im 10. Jahrhundert das Zentrum der Diözese. Frodoalds wichtigste Aufgabe sah er in der Bekämpfung der heidnischen Bilderverehrung.
Noch in hohem Alter widerstand Frodoald der Überlieferung zufolge seinem unwürdigen Neffen Bucilinus, der sein Nachfolger werden sollte. Der schlug ihm daraufhin den Kopf ab, den Frodoald dann an die Stelle nahe La Canourge trug, wo er begraben sein wollte. Dort entspringt eine Quelle, der schon in früherer Zeit Heilkraft nachgesagt wurde. Im 10. Jahrhundert wurde dort eine Frodoald geweihte Kapelle errichtet, wo Frodoalds Gebeine in einem wieder verwendeten römischen Sarkopah liegen; die Kapelle diente bis ins 18. Jahrhundert auch als Pfarrkirche des Ortes. Die Überlieferung erzählt, dass 1628 der Bischof von Mende, Sylvester de Crusy de Marcillac, die Reliquien aller seiner Vorgänger in der dortigen Kathedrale versammeln wollte; er erhob Frodoalds Gebeine, trug sie zur Tür, konnte diese aber nicht durchschreiten, wie sehr er sich auch bemühte - und dies unter den Augen der vielen Zuschauer. Der Sarkophag wurde 1871 und 1894 geöffnet, Frodoals Leichnam sitzend gefunden, die Untersuchung der Gebeine ergab ihre Datierung in Übereinstimmung mit der Legende.
Die Nachrichten über Frodoald stammen aus reicher mündlicher Überlieferung, schriftliche Quellen über ihn gibt es nicht, auch ist seine Teilnahme an einer SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. nicht verzeichnet.
Neben der ehemaligen Kathedrale von Javols gibt es dort auch ein archäologisches Museum, das einen Wanderweg zu spärlichen spätantiken Resten anbietet; das Gebäude mit Fundstücken ist aber geschlossen. Der Bischofssitz wurde im 10. Jahrhundert von Javols nach Mende verlegt.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 01.06.2024
Quellen:
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Fr%C3%A9zal_du_G%C3%A9vaudan - abgerufen am 18.07.2023
• Infotafel an der Kapelle St-Frézal in La
Canourge
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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