Fructus
auch: Fructuosus, Frutos
spanischer Name: Frutos
Gedenktag katholisch: 25. Oktober
Hochfest in der Stadt Segovia, Fest im übrigen Bistum Segovia
für Valentin und Engratia: gebotener Gedenktag im Bistum Segovia: 26. Oktober
Name bedeutet: der Fruchtbare (latein.)
Die Legende erzählt von Fructus, dass er der Sohn einer wohlhabenden Familie war, die aus einem Geschlecht römischer Patrizier stammte und einen tief verwurzelten Glauben praktizierte. Nach dem frühen Tod seiner Eltern beschloss er, den erheblichen Familienbesitz unter den Bedürftigen zu verteilen und fernab seiner Heimatstadt als Einsiedler zu leben in der Einsamkeit auf einem hohen Felssporn über einer Flussschleife des Río Duratón bei Carrascal del Río; sein Bruder Valentin und seine Schwester Engratia schlossen sich ihm an. Zuerst wohnten sie in einer Höhle, dann suchte jeder in einer abgelegenen Einsiedel die Ruhe für Buße und Gebet.
Fructus wurde als Wundertäter bekannt. Als die maurischen Eroberer bis fast zu seiner
Einsiedelei vordrangen, trat Fructus ihnen entgegen
und zog mit einem Stock eine Linie quer über den Felsen, der sich daraufhin spaltete; die tiefe Kluft, die Cuchillada de
San Frutos
, konnte von den Eindringlingen nicht überwunden werden.
Als Fructus eine Stätte der Verehrung für Maria bauen wollte, bat er einen Bauern, ihm zum Transport der Steine ein Paar Ochsen zu leihen; der hatte aber nur ein Paar heftige Bullen, die aber auch Fructus' fügsam Lasttiere wurden. Als ein Muslim über die EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. lästerte, das sei nicht der Leib Christi, jedes Tier würde die Hostie wie Brot fressen, bewies er dem Zweifler das Gegenteil; seinen eigenen Esel hatte Fructus gelehrt, vor einer Hostie niederzuknieen. Als 1225 ein Mann seine Frau der Untreue im Verdacht hatte und sie in den Fluss warf, rettete die Fürsprache des heiligen Fructus die Unschuldige, woraufhin der Mann seinen Besitz der Einsiedelei schenkte.
Nachdem Fructus gestorben war, wurde er von seinen Geschwistern in seiner Einsiedelei bestattet. Diese aber lebten weiter im Kloster San Zoilo bei Caballar, wo sie beim Einfall der Sarazenen als Märtyrer durch Enthauptung starben.
Fructus' Gebeine wurden zusammen mit denen seiner Geschwister in die alte Kathedrale von Segovia - die direkt neben dem Alcazar stand - übertragen; dann gingen sie verloren, bis Bischof Juan Arias Dávila um 1480 eine Suche nach ihnen anordnete. Heute werden in der neuen Kathedrale von Segovia Reliquien aus Carrascal del Río verehrt.
Am Ort der Einsiedelei von Fructus, wo zuvor
wohl eine alte Kapelle stand, errichteten 1076 Benediktiner aus
Santo Domingo de Silos mit Hilfe von König Alfons
VI. von León ein Priorat und bauten die heutige
Kirche, die 1100 geweiht wurde; in der Säkularisation von 1835 musste das Kloster aufgegeben werden. 1123 wurde Fructus zum
Patron von Segovia ernannt. Vom
Kloster San Zoilo ist nur ein Kreuz im Wald
westlich von Caballar übrig und die heilige Quelle
, die eine Viehweide tränkt.
In der Kirche in Caballar ist Fructus,
Engratia und Valentin eine Kapelle geweiht, in einem Silberreliquiar werden die Schädel der beiden Geschwister von Fructos
bewahrt. In Zeiten der Dürre wurden diese Köpfe in die
heilige Quelle
getaucht, damit es zu
regnen beginnt.
In den Felshöhlen der Klamm des Río Duratón, v. a. südwestlich der Einsiedelei von Fructus, lebten in westgotischer Zeit auch schon vor Fructus viele Einsiedler, z. B. in der Höhle der sieben Altäre.
Patron von Segovia
Die
Kathedrale in Segovia ist täglich von 9.30 Uhr
bis 18.30 Uhr, von November bis März nur bis 17.30 Uhr, zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 3 €. (2016)
Die Ermita de San Futos im Naturpark der
Klamm des Río Duratón
mit herrlichen Ausblicken auf die Felsen und den tief eingeschnittenen Fluss ist über einen
gut 4 km langen Feldweg von Villaseca aus
erreichbar. Vom Parkplatz ist es dann noch ein Fußmarsch von 1 km. Festes Schuhwerk ist zu empfehlen, es wird vor Schlangen
gewarnt, es gibt sie tatsächlich. Die Kirche ist leider verschlossen.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 22.10.2021
Quellen:
• https://es.wikipedia.org/wiki/Frutos_(santo) - abgerufen am 20.07.2023
• http://pueblos.elnortedecastilla.es/segovia/tierras_de_segovia/caballar/datos nicht mehr erreichbar
• http://www.segoviaturismo.es/contenido.php?id=11 nicht mehr erreichbar
• https://www.segoviasur.com/wp-content/uploads/triptico_caballar-fuentes.pdf - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.