Fulcran von Lodève
Gedenktag katholisch: 13. Februar
Name bedeutet: der Stüttzende (latein.)
Fulcran aus adeliger Familie, wohl der der Grafen von Soustancion - einer abgegangenen Stadt bei Montpellier - wurde gut ausgebildet und zum Priester geweiht. 949 wurde er Bischof von Lodève, floh aber zunächst, weil ihm die Last des Amtes zu schwer schien; nachdem man ihn gefunden hatte, wurde er in Narbonne geweiht. In den Auseinandersetzungen des Grafen von Rouergue um die Herrschaft in Aquitanien belagerte dieser auch Lodève, Fulcran musste seine Gemeinde schützen. 971 bis 973 erbaute er die Kathedrale neu, Teile des Vorgängerbaus aus dem 6. Jahrhundert wurden als Krypta einbezogen; er konnte sich bei diesem Bau gegen den Markgrafen Vicomte, den Statthalter des Herzogs von Toulouse, durchsetzen, der den Bau der Türme verhindern wollte; 975 wurde die Kathedrale Genesius von Arles geweiht. Auch mehrere andere Klöster und Kirchen seiner Diözese, die in den Kämpfen gelitten hatten, restaurierte er. Als Wegelagerer Reisende in einer nahen Burg gefangen hielten, sammelte Fulcran Truppen, um die Gefangenen zu befreien. er stiftete das Benediktinerkloster St-Sauveur direkt neben der Kathedrale und reformierte das Kloster St-Pierre in Joncels. Um 1000 stand er der Übertragung der Gebeine von Wilhelm von Aquitanien in der Abtei Gellone - dem heutigen St-Guilhem-le-Désert - vor.
990 nahm Fulcran am KonzilSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Puy - dem heutigen LePuy-en-Velay - teil. Weil er sich mitschuldig fühlte am Tod eines abtrünnigen Bischofs, legte er sich schwerfe Bußen auf und begab sich dreimal auf eine Wallfahrt zu den sieben Pilgerkirchen in Rom. Fulcran starb, nachdem er das Bischofsamt 57 Jahre lang ausgeübt hatte.
Fulcran wurde in der Kathedrale in Lodève bestattet. An seinem Grab ereigneten sich bald schon Wunder. 1127 wurden seine Gebeine erhoben; diese waren völlig unverwest und blieben dies bis zum Jahr 1573, als die Hugenotten sie verbrannten, nur wenige Reliquien verblieben. In Lodève wird Fulcran auch am Sonntag nach Christi Himmelfahrt gefeiert, dabei werden die Reliquien in einer Prozession durch die Stadt getragen.
Die im 13./14. Jahrhundert erbaute neue Kathedrale in Lodève wurde - neben Genesius von Arles - Fulcran geweiht. Nach der französischen Revolution wurde das Bistum Lodève aufgelöst.
Die
Kathedrale in Lodève ist täglich von 9 bis 12 Uhr
und von 14 bis 18 Uhr, im Sommer von 8 bis 20 Uhr geöffnet. (2014)
Die Kathedrale in Le Puy-en-Velay ist täglich
von 7 Uhr bis 18.30 Uhr - von Mitte September bis Mitte Mai aber täglich außer montags nur von 9.30 Uhr bis 12.15 Uhr und von
14 Uhr bis 17 Uhr - geöffnet. Der Eintritt in den Kreuzgang, den Kapitelsaal und die Schatzkammer kostet 7 €. (2024)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 15.06.2024
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 2. Band: E-H. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche
Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1861
• Infotafel in der Kathedrale in Lodève
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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