Germanus von St-Germain

Germanus stammte der Überlieferung zufolge aus vornehmem Geschlecht und führte ein strenges Leben als Einsiedler nahe Saint-Germain-l'Herm. Er starb demnach als Märtyrer, nachdem er einen jungen Jäger, der sich zu ihm in den Wald verirrt hatte, als Sünder erkannte und im Zeichen des Kreuzes bekehrte. Die vornehme Geliebte dieses Jägers entbrannte deshalb voller Wut und Zorn gegen Germanus und ließ ihn von gedungenen Meuchelmördern nahe seiner Einsiedelei enthaupten. Germanus' Kopf fiel dabei in eine Quelle.

In Saint-Germain-l'Herm wurde um 1052 an der Stelle der heutigen Pfarrkirche - ein Priorat der Mönche des 1043 gegründeten Klosters La Chaise-Dieu eröffnet.

In der Kirche dieses Priorats wurden Germanus' Gebeine verehrt, von denen aber nach der Französischen Revolution nur eine Armreliquie erhalten blieb, die 1810 vom Bischof von Clermont - dem heutigen Clermont-Ferrand - bestätigt wurde.

Nordöstlich von Saint-Germain-l'Herm gibt es die nach Germanus benannte Quelle, an der er der Überlieferung zufolge sein Martyrium erlitt; diese Quelle hat demnach Heilkraft bei Fieber. Im nahen Wald lag demnach seine Zelle. Tatsächlich ist Germanus wohl identisch mit Germanus von Auxerre.