Ökumenisches Heiligenlexikon

Gisela von Bigorre

italienischer Name: Gisèle
auch: Galsuinde

1 Gedenktag katholisch: 8. September

Name bedeutet: die Geisel (althochdt.)

Priorin in Marcigny-lès-Nonnains
8. September 1094 oder 8. September 1099 in Marcigny-lès-Nonnains bei Charolles in Frankreich


Gisela von Bigorre - der historischen Grafschaft rund um Tarbes -, möglicherweise eine Tochter von von Bernhard II. Tumapaler, dem Graf von Armagnac - der Gegend um Auch - heiratete um 1060 ihren Onkel Centullus V. den Jüngeren, den Grafen von Béarn - der Grafschaft rund um Pau -, dem sie einen Sohn und eine Tochter gebar. Diese Ehe wurde aber 1074 auf Anordnung von Papst Gregor VII. wegen ihrer von der Kirche verbotenen Blutsverwandtschaft annulliert durch Amathus, dem Bischof von Oloron - dem heutigen Oloron-Sainte-Marie bei Pau - als Gesandtem des Papstes und durch Bernhard, Abt des Klosters Saint-Victor in Marseille.

Joseph-Émile Bégule und Louis Balmet: Gisela wird von Hugo I. von Cluny eingesegnet, Glasfenster, in der Kirche Saint-Nicolas des ehemaligen Priorats Sainte-Trinité in Marcigny
Joseph-Émile Bégule und Louis Balmet: Gisela wird von Hugo I. von Cluny eingesegnet, Glasfenster, in der Kirche Saint-Nicolas des ehemaligen Priorats Sainte-Trinité in Marcigny

Gisela wurde dann von Bischof Amathus und von Wilhelm, dem Erzbischof von Auch, in das um 1055 von Hugo I. von Cluny gegründete und zum Klosterverband von Cluny gehörende Priorat Sainte-Trinité nach Marcigny gebracht, wo Hugo sie als Nonne des Benediktinerordens einkleidete. Sie wurde später Priorin des Klosters.

Giselas früherer Mann Centullus gründete dann das Priorat Sainte-Foy - an der Stelle der heutigen Kirche - in Morlas bei Pau, das eine Filiale des Priorats von Marcigny wurde.

Das Priorat Sainte-Trinité in Marcigny war bis zur Auflösung in der Französischen Revolution eines der drei wichtigsten Klöster der Benediktinerinnen in Frankreich. Heute ist seine Kirche Saint-Nicolas Pfarrkirche, der Palast der Priorin das Rathaus.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 06.07.2024

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Centulle_V_de_B%C3%A9arn - abgerufen am 14.12.2022
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Prieuré_de_la_Sainte-Trinité_de_Marcigny-lès-Nonnains#Prieures - abgerufen am 14.12.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.