Ökumenisches Heiligenlexikon

Heinrich Krzysztofik

polnischer Name: Henryk
Taufname: Joseph, polnisch Józef

1 Gedenktag katholisch: 4. August
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum München und Freising: 12. Juni
in Polen als Märtyrer der deutschen Besatzung 1939 bis 1945: 12. Juni

Name bedeutet: der reiche Schützer (althochdt.)

Ordensmann, Priester, Märtyrer
* 22. März 1908 in Zachorzów bei Łódź in Polen
4. August 1942 in Dachau in Bayern


Joseph Krzysztofik besuchte nach der Grundschule das Kolleg der Kapuziner in Łomża bei Białystok. 1927 trat er in Nowe Miasto nad Pilicą in den Orden ein mit dem Ordensnamen Heinrich. Zur Ausbildung war er zwei Jahre in Frankreich, dann am damaligen Kolleg der Kapuziner in Rom, wo er 1933 zum Priester geweiht wurde und dann an der Päpstlichen Universität Gregoriana den Grad eines Lizenziaten - entsprechend dem des Doktors - der Theologie erwarb. Ab 1935 begann er seine pastorale Arbeit in Lublin, wo er bald schon Rektor des Seminars der Kapuziner wurde.

Nach der Besetzung Polens im zweiten Weltkrieg musste der Guardian des Klosters in Lublin Polen verlassen, da er aus Holland stammte, nun wurde Heinrich Krzysztofik das Amt übertragen. Im Januar 1940 wurde er zusammen mit zweiundzwanzig Mitbrüdern seines Klosters von der Gestapo verhaftet und zunächst ins örtliche Gefängnis gesteckt, wo Heinrich seine Brüder ermunterte und sogar mit ihnen die tägliche Messe feiern konnte. Im Juni wurden die Kapuziner ins Konzentrationslager Sachsenhausen - im heutigen Stadtteil von Oranienburg - gebracht und von dort im Dezember desselben Jahres ins Konzentrationslager nach Dachau verlegt.

In einer geheimen Nachricht aus dem Krankenrevier schrieb Heinrich Krzysztofik:
Liebe Brüder! Ich bin im Revier, Block 7. Ich bin schrecklich abgemagert … Ich wiege nur noch 35 kg. Der ganze Körper tut weh. Ich liege auf dem Rücken, wie Christus auf dem Kreuz. Ich freue mich, mit Ihm zu sein und mit Ihm zusammen leiden zu dürfen. Ich bete für euch und biete Gott meine Leiden für euch an.

Ein Überlebender berichtete später von Heinrichs Nächstenliebe: selber unter Hunger leidend und fast bis auf die Knochen abgemagert, teilte er noch seine Essensration mit den Kameraden. Schon im Juli 1941 war er so abgemagert und schwach vor Erschöpfung, dass er nicht mehr gehen konnte und ins Krankenrevier eingewiesen wurde, was dem Todesurteil gleichkam. Dort starb er nach einem Jahr des Leidens an Hunger und Erschöpfung.

Heinrich Krzysztofiks Leichnam wurde im Krematorium des Konzentrationslager in Dachau verbrannt.

Kanonisation: Heinrich Krzysztofik wurde am 13. Juni 1999 durch Papst Johannes Paul II. in Warschau seliggesprochen zusammen mit 107 weiteren polnischen Katholiken, die während der deutschen Besetzung Polens im Zweiten Weltkrieg durch das nationalsozialistische Regime umgebracht wurden.

Die Gedenkstätte Konzentrationslager Sachsenhausen im heutigen Stadtteil von Oranienburg ist täglich von 8.30 Uhr bis 18 Uhr - im Winter nur bis 16.30 Uhr - zur Besichtigung geöffnet; montags sind dort die Museen aber geschlossen; der Eintritt ist frei. (2023)
Die 1965 eröffnete Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau ist täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 30.09.2023

Quellen:
• https://pl.wikipedia.org/wiki/Henryk_Krzysztofik - abgerufen am 20.07.2023
• http://www.zenit.org/de/articles/p-jozef-krzysztofik-henryk-ofmcap-1908-1942 nicht mehr erreichbar
• http://www.collegiosanlorenzo.org/index.php/storia-del-collegio nicht mehr erreichbar
• https://www.selige-kzdachau.de/index.php/selige/108-selige-maertyrer/p-jozef-krzysztofik - abgerufen am 21.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.