Ökumenisches Heiligenlexikon

Heinrich der Seefahrer

portugiesischer Name: Dom Henrique de Avis o Navegador

1 Gedenktag katholisch: 10. Oktober

Name bedeutet: der reiche Schützer (althochdt.)

Herzog von Viseu, Generalminister, Gouverneur der Algarve
* 4. März 1394 in Porto in Portugal
13. November 1460 in Sagres bei Faro


Nuno Gonçalves: Detail aus dem Vinzenz-Polytriptychon, um 1470, im Museu Nacional de Arte Antiga in Lissabon
Nuno Gonçalves: Detail aus dem Vinzenz-Polytriptychon, um 1470, im Museu Nacional de Arte Antiga in Lissabon

Heinrich - sein Geburtshaus, das Casa do Infante, ist erhalten - war der vierte Sohn des portugiesischen Königs Johann I. und dessen Frau Philippa und der Bruder von Ferdinand von Portugal. Heinrich wurde Initiator und Auftraggeber der portugiesischen Entdeckungsreisen entlang der westafrikanischen Küste, diese begründeten die portugiesische See- und Kolonialmacht und stellen den Beginn des europäischen Kolonialismus dar; dabei unternahm er selbst aber keine Entdeckungsreisen. 1420 bekam er von Papst Martin V. den Titel eines Administrators bzw. Gouverneurs des Ordens der Christusritter auf Lebzeiten verliehen. Dieser Orden der Ritter unseres Herrn Jesus Christus, Ordem de Cavalaria de Nosso Senhor Jesus Cristo, war ein 1319 gegründeter portugiesischer Ritterorden nach der Regel der Benediktiner, dessen Aufgabe darin bestand, die auf portugiesischem Territorium zum Abschluss gekommene Reconquista, die Rückeroberung des Landes von den Muslimen, in Nordafrika fortzusetzen; nachdem 1312 der Templerorden von Papst Clemens V. aufgehoben worden war, bot diese Ordensgründung die Gelegenheit, einen vom Papst weitgehend unabhängigen und den Interessen des portugiesischen Königshauses dienenden Orden zu schaffen.

1415 eroberte eine Flotte unter Heinrich Ceuta, zum Dank wurde er zum Herzog von Viseu ernannt. 1427 bis 1432 entdeckten die Schiffe Heinrichs die Azoren, die nun von den Portugiesen besiedelt wurden, danach begann er, die Kanarischen Inseln in portugiesischen Besitz zu bringen. 1437 kommandierte er den - erfolglosen - Kriegszug, um den Mauren Tanger zu entreißen.

1455 verlieh Papst Nikolaus V. dem portugiesischen König Alfons V. und Heinrich dem Seefahrer sowie ihren Nachfolgern die Länder, Häfen, Inseln und Meere Afrikas, das Patronat über die dortigen Kirchen, das Handelsmonopol und das ausschließliche Recht der Schifffahrt in diesen Gewässern sowie das Recht, die Ungläubigen in die Sklaverei zu führen. 1456 übertrug Papst Callistus III. dem Christusorden die gesamte geistliche Gewalt über alle Gebiete südlich des Kaps Kap Nun bei Tan Tan und des Kaps Boujdour, über Guinea bis zu den Indern sowie über die Inseln im Atlantik. Heinrich übertrug dem Orden 1457 5% aller Einkünfte aus dem Handel mit Guinea.

Heinrich wurde in den Königlichen Grabkapellen im Kloster in Batalha bei Leiria bestattet. Der Orden der Ritter unseres Herrn Jesus Christus wurde 1834 aufgelöst.





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Heinrich „der Seefahrer”

Wikipedia: Artikel über Heinrich „der Seefahrer”

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Nepotian von Clermont
Eberhard von Salem
Itta von Nivelles
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 31.01.2021

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 2. Band: E-H. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1861
• https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_der_Seefahrer - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.