Hilarion der Iberer
auch: der Georgier
georgischer Name: Ilarion Kartweli, ẞak'wirweltmokmedi (= Wundertäter) - ილარიონ ქართველი, საკვირველთმოქმედი bzw. ႨႪႠႰႨႭႬ ႵႠႰႧႥႤႪႨ, ႱႠႩႥႨႰႥႤႪႧႫႭႵႫႤႣႨ
Gedenktag orthodox: 19. November
Name bedeutet: der Heitere (griech.)
Hilarion lebte seit seinem 15. Lebensjahr als Einsiedler in der Mönchswüste
von
Garedscha, deren Ursprünge auf die Tätigkeit
von David im 6. Jahrhundert zurückging. Als ein Bischof ihn
bedrängte, Priester zu werden, entzog er sich durch eine Pilgerfahrt ins Heilige Land; dort blieb er sieben Jahre in der
großen LauraEine Laura (von griech.„Λαύρα, enge Gasse”) ist eine Art Einsiedlergemeinschaft, bei der die Mönche während der Wochentage jeweils für sich alleine in Höhlen lebten und nur am Wochenende zur Feier der „Göttlichen Liturgie”, zum Gebet, zum gemeinsamen Mahl und zum brüderlichen Beisammensein zusammenkommen.
von Mar Saba bei Jerusalem, bis eine Erscheinung
der Maria ihn anregte, nach
Kachetien zurückzukehren. Mittel aus
der reichen Erbschaft seines Vaters verwendete er nun zum Bau zahlreicher Klöster. Die Laura des David im Gebiet von
Garedscha organisierte er neu und stattete sie mit einer Regel aus, die auf seinen Erfahrungen in Jerusalem aufbaute: sie
unterschied sich von dem absoluten Eremitentum, das bis zu dieser Zeit überwogen hatte, und sah ein zönobitisches, d. h.
gemeinschaftliches, Mönchsleben vor; gleichartige Reformen führte um diese Zeit auch von
Gregor von Khandza durch. Gefördert wurde die neue Lebensform der
Mönche auch durch den Kult, der sich um das von Hilarion errichtete Grab von David von Garedscha entfaltete.
Um 843 reist Hilarion nach Byzanz - dem heutigen Ístanbul -, wo das Ende des Streites um die Verehrung von Ikonen die Entwicklung des Mönchtums beflügelte. Hilarion ließ sich 864 mit einigen georgischen Gefährten am bithynischen Olymp - dem heute Uludağ genannten Bergmassiv - nieder. Seine Wundertaten überzeugten die dort lebenden griechischen Mönche von der Rechtgläubigkeit dieses Fremden, so dass sie seine Anwesenheit akzeptierten. Nach fünf Jahren ging er - nicht ohne unterwegs einige Wunder zu vollbringen - zur Verehrung der Reliquie des wahren Kreuzes nach Konstantinopel, dann zu den Gräbern von Petrus in San Pietro und Paulus in San Paolo fuori le Mura nach Rom und blieb dann zwei Jahre in der Stadt. Auf der Rückreise ließ er sich bei Thessaloniki in einem Kloster nieder, das ein Adliger für ihn gebaut hatte.
Bei seinem Tod waren die von Hilarion vollbrachten Wunder schon weithin bekannt. Kaiser Basilios I. erfuhr von den
Wundern, die sich am Grab Hilarions ereigneten; als er auch davon hörte, dass drei seiner Schüler noch auf dem
bithynischen Olymp lebten, ließ er sie kommen und
baute für sie das den heiligen Aposteln
geweihte Kloster Romana in
Byzanz; dorthin ließ er auch Hilarions
Reliquien bringen, die noch im 13. Jahrhundert Gegenstand großer Verehrung waren.
In der georgischen Tradition wird Hilarion als einer der Förderer des zönobitischen Mönchtums in seinem Land und im ganzen byzantinischen Reich betrachtet und verehrt.
Das Leben von Hilarion ist aus einer hagiographischen Erzählung in Georgisch bekannt, von der vier Bearbeitungen bekannt sind; die beiden ältesten stammen vom Ende des 11. oder dem Anfang des 12. Jahrhunderts; die Ursprungsfassung ist wohl auf Mitte des 10. Jahrhunderts zu datieren.
1 ▲ Als Geburtsjahr wird auch 822 angegeben, als Todesjahr dann entsprechend 875.
2 ▲ Als Geburtsjahr wird auch 822 angegeben, als Todesjahr dann entsprechend 875.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 16.12.2023
Quellen:
• Bibliotheca Sanctorum, Vol XIV, Istituto Giovanni XXIII nella Pontificia Università Lateranense, Roma 2000
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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