Hilarion von Gaza
Beiname: der Große
Gedenktag orthodox: 21. Oktober
Gedenktag armenisch: 21. Oktober
Gedenktag koptisch: 21. Oktober
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 21. Oktober
Gedenktag syrisch-orthodox: 21. Oktober
Name bedeutet: der Heitere (griech.)
Hilarion studierte der Überlieferung zufolge in
Alexandria und schloss sich dann
Antonius in Tabennisi - beim heutigen
Dandara - an. Schließlich lebte er selbst als
Einsiedler und als erster in der Wüste von Maiuma in Palästina - an der Stelle des späteren Constantia und der 1997 bei
Bauarbeiten entdeckten Reste des im 4. bis 9. Jahrhundert erbauten
Hilarionklosters im Süden von Gaza. Den
Wundertätigen suchten viele Menschen auf, es entstand eine Mönchssiedlung. Um 360 floh er vor ihnen und der
Christenverfolgung unter Kaiser Julian Apostata 1Entgegen der später
im Christentum verbreiteten Ansicht gab es unter Kaiser Julian keine direkte Verfolgung von Christen um ihres Glaubens
willen; seine Maßnahmen beschränkten sich auf das Schüren von Konflikten zwischen verschiedenen christlichen Gruppen. Zur
philosophischen Auseinandersetzung verfasste er die Schrift Contra Galilaeos
, Gegen die Galiläer
, in der er
Fehler und Gefahren des christlichen Glaubens aufzeigt und die Christen als Abtrünnige des allgemein akzeptierten Judentums
bezeichnete. in
Begleitung seines Schülers Hesychius von Gaza nach Ägypten; sie kamen nach Bruchium bei
Alexandria, dort blieben sie ein Jahr, trennten
sich dann und Hilarion reiste nach Sizilien, wo ihn Hesychius
nach drei Jahren wiederfand; gemeinsam begaben sie sich nach Epidauros - das heutige
Cavtat - in Dalmatien und dann nach Zypern.
Hilarion wollte danach wieder nach Ägypten aufbrechen, Hesychius aber überredete ihn, weiter ins Landesinnere an eine
abgeschiedenere Stelle vorzudringen. Hilarion blieb nun dort, nach dem Zeugnis des
Hieronymus immer wieder mit Dämonen kämpfend, während Hesychius mehrfach die
Mönche in Maiuma aufsuchte. Nach einer Rückkehr fand Hesychius Hilarion als Leichnam, blieb fast zehn Monate in der
Einsiedelei, um eventuelle Wegelagerer zu täuschen, und brachte dann den toten Hilarion nach Maiuma, wo er ihn unter
größer Anteilnahme der Mönche und des Volkes 373 bestattete.
Hilarion gilt als der Begründer des Mönchtums in seiner Heimat. Die Nachrichten über ihn stammen nur von Hieronymus, der vor 392 seine Lebensgeschichte verfasste. Seine Verehrung in der Ostkirche begann gleich nach seinem Tod, sie gelangte bis nach Italien und Frankreich. In Duravel in Frankreich werden seine angeblichen Gebeine bewahrt, nachdem sie im Zuge der Kreuzzüge dorthin gebracht wurden. Auf Zypern tragen viele Kirchen seinen Namen.
Die Reste des Hilarionklosters bei Gaza qurden 2024 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, um sie vor der Zerstörung durch die isaraelische Armee bei deren Angriffen im Gaza-Streifen zu schützen.
1 ▲ Entgegen der später
im Christentum verbreiteten Ansicht gab es unter Kaiser Julian keine direkte Verfolgung von Christen um ihres Glaubens
willen; seine Maßnahmen beschränkten sich auf das Schüren von Konflikten zwischen verschiedenen christlichen Gruppen. Zur
philosophischen Auseinandersetzung verfasste er die Schrift Contra Galilaeos
, Gegen die Galiläer
, in der er
Fehler und Gefahren des christlichen Glaubens aufzeigt und die Christen als Abtrünnige des allgemein akzeptierten Judentums
bezeichnete.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 02.08.2024
Quellen:
•
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart /
Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2024-07/hilarionkloster-gazastreifen-weltkulturerbe.html - abgerufen am 02.08.2024
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel Hilarion von Gaza, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - https://www.heiligenlexikon.de/BiographienH/Hilarion_von_Gaza.html, abgerufen am 23. 12. 2024
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.