Ökumenisches Heiligenlexikon

Isfried von Ratzeburg

1 Gedenktag katholisch: 15. Juni
gebotener Gedenktag im Prämonstratenserorden
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Hamburg: 17. Februar

Name bedeutet: der eiserne Friede (althochdt.)

Bischof von Ratzeburg
* um 1115
15. Juni 1204 in Ratzeburg in Schleswig-Holstein


Fresko: Isfried als Bischof von Ratzeburg, in der Kirche des ehemaligen Klosters in Windberg
Fresko: Isfried als Bischof von Ratzeburg, in der Kirche des ehemaligen Klosters in Windberg

Isfried trat in Cappenberg in den Prämonstratenserorden ein. 1159 wurde er Propst im von Evermod von Ratzeburg geründeten damaligen Kloster in Jerichow in Sachsen-Anhalt, wo er - wohl von italienischen Handwerkern aus der Lombardei - die Stiftskirche erbauen ließ. Nach zweijährigen Streitigkeiten um die 1178 erfolgte Wahl wurde Isfried 1180 als Nachfolger von Evermod zum Bischof von Ratzeburg eingesetzt; Bischofssitz war damals noch die Kirche St. Georg. Isfried war geistlicher Beistand für Herzog Heinrich den Löwen und wirkte bahnbrechend in der Organisation seiner Diözese, gründete neue Kolonien im Gebiet der WendenDie Wenden sind die Westslawen, die vom 7. Jahrhundert an große Teile Nord- und Ostdeutschlands bewohnten. Höhepunkt ihrer Geschichte war die Staatsbildung der Abodriten im heutigen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg im 11. Jahrhundert. Sie kämpften gegen Dänen und Deutsche um die Vorherrschaft im südlichen Ostseeraum. Durch die fränkische Kolonisation des Ostens ab dem 11. Jahrhundert verloren sie ihre Herrschaft und es kam zur Verschmelzung mit den zugewanderten deutschen Siedlern. und gründete Pfarreien, ließ setzte den um 1165 von Evermod begonnenen Bau des Domes in Ratzeburg fort - er wurde dann 1220 fertiggestellt - und er baute die Beziehungen zu seinem Orden aus.

Den aufständischen WendenDie Wenden sind die Westslawen, die vom 7. Jahrhundert an große Teile Nord- und Ostdeutschlands bewohnten. Höhepunkt ihrer Geschichte war die Staatsbildung der Abodriten im heutigen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg im 11. Jahrhundert. Sie kämpften gegen Dänen und Deutsche um die Vorherrschaft im südlichen Ostseeraum. Durch die fränkische Kolonisation des Ostens ab dem 11. Jahrhundert verloren sie ihre Herrschaft und es kam zur Verschmelzung mit den zugewanderten deutschen Siedlern. gegenüber blieb er versöhnlich und versuchte, sie durch seine Predigt zu überzeugen. 1190 besuchte er die Abtei Floreffe, bei Namur, die durch einen Brand zerstört worden war. Die Chorherren, die seit eineinhalb Jahren das Kloster verlassen hatten, konnte er zur Rückkehr bewegen, rettete so das Kloster und weihte an einem Tag sieben Altäre. Im selben Jahr weihte er die Kirche der Abtei Postel in Mol, 1194 die der Abtei Klosterrath in Kerkrade. In den Auseinandersetzungen zwischen der Kaiserpartei der Staufern und den papsttreuen Welfen stellte er sich auf die Seite des geschlagenen Herzogs Heinrich von Sachsen und Bayern und blieb so trotz aller Einschüchterungsversuche seinem Lehenseid treu.

Der Dom in Ratzeburg wurde 1554 von dem zum Protestantismus konvertierten Bischof Christoph an Herzog Christoph von Mecklenburg verkauft, 1566 wurde der erste protestantische Prediger an den Dom berufen, der heute evangelische Kirche ist.

Kanonisation: Die Verehrung von Isfried wurde am 12. April 1728 von Papst Benedikt XIII. bestätigt.

Das Kloster in Jerichow ist täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr, von November bis März nicht montags und nur von 10 Uhr bis 16 Uhr geöffnet. (2023)
Der Dom in Ratzeburg ist von Mai bis September täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr, im Winter täglich außer montags nur von 10 Uhr bis 16 Uhr geöffnet (2024)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 20.09.2024

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Reinhard Tenberg. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †(Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. II, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• Pater Dr. Gabriel Wolf OPraem, Generalpostulator des Prämonstratenserordens in Rom, E-Mail vom 6. September 2013

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.