Jakobos von Euböa
Taufname: Gerontas Tsalikis
Gedenktag orthodox: 22. November
Name bedeutet: der Nachgeborene oder: Gott schützt (hebr.)
Gerontas Tsalikis, Sohn von Stavros aus Rhodos
und Theodora aus Livissi, verlor schon 1922
seinen Vater, weil die türkischen Briganten der Çetes
, die damals alle Nicht-Muslime verfolgten und Livissi
zerstörten, ihn gefangen genommen und tief nach Anatolien gebracht hatten. Die Familie Tsalikis floh nach Griechenland
und ließ sich in Amfissa bei Delphi nieder.
Als der Vater 1925 zurückkehrte, zogen sie nach
Farakla auf Euböa. Nach Ende der Grundschule
arbeitete er ab 1933 wie sein Vater als Handwerker, lebte aber schon streng asketisch und konnte die Göttliche Liturgie
auswendig, deshalb weihte ihn der Metropolit von Chalkis - dem heutigen
Chalkida - zum Vorleser. Er war nicht sehr
gebildet, aber von der Gnade des Heiligen Geistes überschattet. 1942 starb Gerontas' Mutter, 1947 trat er in die Armee
ein, wo seine Kollegen ihn im Scherz Pater
nannten.
1949 verließ Gerontas die Armee, im selben Jahr starb sein Vater. Nachdem seine Schwester geheiratet hatte, trat er 1952 ins Davids-Kloster ein mit dem Mönchsnamen Jakobos und wurde dann zum Priester geweiht. Einige Zeit lebte er auch als Einsiedler in der Höhle von David nahe des Klosters. Dialoge mit den verstorbenen David von Euböa und Johannes von Euböa, Visionen von Engeln, die Heilung vieler Pilger durch seine Brührungen oder 1963 die wunderbare Sättigung von 75 Arbeitern mit nur drei Kilo Nudeln brachten ihm schon zu Lebzeiten den Ruf der Heiligkeit ein. 1975 wurde er Abt seines Klosters. Ab 1990 verließen ihn seine Kräfte, er litt an einer Lungenentzündung und starb im Kreise der Brüder.
Zur Bestattung von Jakobos kamen sehr viele Leute, der Innenhof des Davids-Klosters war überfüllt. Als sein Körper um das Katholikon herum getragen wurde, sahen viele Gläubige, wie Jakobos sich in seinem Sarg erhob, um die Menge zu segnen. Lange vor seiner offiziellen Kanonisation wurde er als Heiliger verehrt.
Die Berührung von Jakobos' Schädelreliquie heilt auch heute noch viele Menschen, die deshalb ins Davids-Klosters kommen. Im Kloster kann seine original erhaltene Zelle besichtigt werden
Kanonisation: Jakobos wurde am 28. November 2017 von der Synode des Ökumenischen Patriarchats heiliggesprochen.
Die Höhle von Davids Einsiedelei mitten im Wald ist vom Davids-Kloster aus ausgeschildert und auf einer - bei unserem Besuch in sehr gutem Zustand befindlichen - Schotterstraße und dann ab dem Einstieg einem etwa 200 m langen Fußweg zu erreichen. (Die Markierung in Google-Maps ist falsch, wir haben die Änderung angemeldet.) (2019)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 27.07.2019
Quellen:
• http://www.orthodoxeeinheit.org/heilige-und-gerontes-ausspruche/apolytikon-des-heiligen-jakobos-von-euboea-1-ton-tis-erimou-politis-buerger-der-wueste
- abgerufen am 20.07.2023
• https://www.johnsanidopoulos.com/2014/11/elder-iakovos-tsalikis-long-range-star.html - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.