Ökumenisches Heiligenlexikon

Joachim Neander

1 Gedenktag evangelisch: 31. Mai

Name bedeutet: Gott wird aufrichten (hebr.)

Liederdichter
* 1650 in Bremen
31. Mai 1680 in Bremen


Joachim Neander, Sohn des Lehrers am Paedagogeum und Gymnasium illustre, das nach der Reformation im aufgehobenen Klosters St.-Katharinen der Dominikaner in Bremen eingerichtet worden war, Johann Joachim Neander und dessen zweiter Frau Catharina geb. Knipping, studierte Theologie, wurde aber nie ordiniert. Durch eine pietistische Predigt von Theodor Undereyk wurde er bekehrt und arbeitete dann als Hauslehrer in Heidelberg und dann bei einer Kaufmannsfamilie in Frankfurt, wo er Philipp Jakob Spener und Johann Jakob Schütz kennenlernte, der ihn zur Einrichtung der Erbauungsstunden, der Collegia pietatis bewog. Diese Zusammenkünfte zur Bibellektüre und Zurüstung gaben der Bewegung des Pietismus den Namen.

Glasfenster, 1930, in der Paul-Gerhardt-Kirche in Lübben
Glasfenster, 1930, in der Paul-Gerhardt-Kirche in Lübben

1674 wurde Neander in Düsseldorf Rektor der Lateinschule der reformierten Gemeinde - neben dem damaligen Predigthaus, der seit 1916 nach Neander benannten Kirche - und Hilfsprediger in der Gemeinde. In dem nach ihm benannten Tal bei Düsseldorf - bekannt seit 1856 durch den Fund des Skeletts eines Urzeitmenschen - entstanden viele seiner erbaulichen Lieder. Die Gemeindeleitung der Reformierten verwarnte ihn wegen der separatistischen Erbauungsstunden, zu denen er einlud.

Neanderhaus in Bremen
Neanderhaus in Bremen

1679 kehrte Joachim Neander in seine Geburtsstadt Bremen zurück, dort war er als Frühprediger an der Kirche St. Martini tätig und wohnte in dem an die Kirche angebauten Pastorenhaus - heute nach ihm als Neanderhaus bezeichnet. Kurz vor seinem Tod gab er eine Sammlung von 57 Liedern heraus, Bundes-Lieder und Dank-Psalmen, gedacht zu singen auf Reisen, zu Hause oder bei Christenergötzungen im Grünen. Seine Lieder hatten großen Einfluß auf die pietistischen Gesangbücher.

Joachim Neander wurde, wie man 2021 zufällig herausfand, auf dem damaligen Friedhof an der Kirche Unser Lieben Frauen in Bremen bestattet.

Ins Evangelische Gesangbuch sind Texte und Melodien von sechs der Lieder von Joachim Neander aufgenommen, darunter der Klassiker Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren (Text, EG 316) - auch im katholischen Gotteslob enthalten (GL 392) - und die bekannten Lieder Eins ist not! Ach Herr, dies Eine (Melodie, EG 386) und Himmel, Erde, Luft und Meer (Text, EG 504).

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Joachim Neander

Wikipedia: Artikel über Joachim Neander

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Antoninus Fantosati
Ptolemäus
Gregor Thaumaturgos
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 30.09.2024

Quellen:
• Joachim Januschek - http://www.glaubenszeugen.de/kalender/n/kaln009.htm - abgerufen am 30.09.2024
• Evangelisches Gesangbuch. Gesangbuchverlag, Stuttgart 1996
• https://www.evdus.de/kirchenkreis/kirchengeschichte - abgerufen am 30.09.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.