Johann Christian Friedrich Heyer
englischer Name: John Christian Frederick Heyer
Gedenktag evangelisch: 7. November
Name bedeutet: J: Gott ist gnädig (hebr.)
C: der Christ (griech. - latein.)
F: der Friedensreiche (althochdt.)
Johann Christian Friedrich Heyer, Sohn des wohlhabenden Kürschners Johann Heinrich Gottlieb Heyer und der Fredericke Sophie Johanne geb. Wagener, wurde nach seiner Konfirmation in der Stephanskirche in Helmstedt 1807 von seinen Eltern zu einem Onkel nach Amerika geschickt, um den in Europa herrschenden Wirren der Napoleonischen Zeit zu entkommen.
Heyer studierte dann Theologie in Philadelphia und ab 1815, nach der Rückkehr nach Deutschland, an der Universität in Göttingen. 1816 wurde er in Southwark - heute ein Stadtteil von Philadelphia - als Laienprediger zugelassen, 1820 wurde er ordiniert. 1819 heiratete er die Witwe Mary Gash geb. Webb, die schon zwei Kinder hatte und ihm sechs weitere Kinder gebar. Als beliebter Prediger hielt er Gottesdienste und gründete Kirchen und Sonntagsschulen in Pennsylvania, Maryland, New York und in Staaten des mittleren Westens. Von 1829 bis 1831 war er Beauftragter für die Sonntagsschulen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in den USA, besuchte etwa 300 Gemeinden, verteilte Gesangbücher und Traktate und half, Sonntagsschulen einzurichten.
1829 kaufte Heyer aus seinem Privatvermögen und mit Hilfe anderer ein Akademiegebäude, um das
Gymnasium in Gettysburg in Pennsylvania zu
gründen. 1837 wurde er der erste Pastor der neuen Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Pittsburgh in Pennsylvania und gründete dort
auch eine deutschsprachige Gemeinde. Nachdem 1839 seine Frau gestorben war, wurde Heyer 1841 als erster Auslandsmissonar
der amerikanischen lutherischen Kirchen beauftragt, studierte Sanskrit und Medizin in
Baltimore in Maryland und reiste noch im selben
Jahr nach Indien ab. 1845 kehrte er in die USA zurück und gründete die St. John’s Church in Baltimore, zudem studierte er
weiter Medizin und wurde 1847 zum Doktor promoviert. Nun reiste er ein zweites Mal nach Indien, wo er v. a. in
Andhra Pradesh Gottesdienste abhielt, einige Krankenhäuser
und Schulen errichtete und die Guntur-Mission
gründete. 1857 kehrte er aus gesundheitlichen Gründen in die USA zurück
und verbrachte das nächste Jahrzehnt damit, Kirchen zu organisieren, insbesondere im neuen Bundesstaat
Minnesota. 1867/1868 hielt er sich in Deutschland auf, 1869
wieder in Indien. 1872 wurde er zum ersten Vorsteher des Lutherischen Theologischen Seminars in
Philadelphia ernannt.
Johann Christian Friedrich Heyer wurde neben seiner Frau auf dem Lutherischen Friedhof in
Friedens bestattet. Den größten Teil seines
Vermögens vermachte er kirchlichen Einrichtungen. Aus der Missionsarbeit, die Heyer 1842 in
Andhra Pradesh begonnen hatte und die als
Rajahmundry-Mission
weitergeführt worden war, wuchs die 1927 gegründete Evangelisch-Lutherische Kirche in Andhra,
die 2009 die drittgrößte lutherische Kirche in Asien mit 2,5 Millionen Gemeindegliedern in 5000 Gemeinden war.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 15.10.2024
Quellen:
• https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Christian_Friedrich_Heyer - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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