Ökumenisches Heiligenlexikon

Johann Christian Friedrich Heyer

englischer Name: John Christian Frederick Heyer

1 Gedenktag evangelisch: 7. November

Name bedeutet: J: Gott ist gnädig (hebr.)
C: der Christ (griech. - latein.)
F: der Friedensreiche (althochdt.)

Pfarrer, Missionar in Indien
* 10. Juli 1793 in Helmstedt in Niedersachsen
7. November 1873 in Friedens bei Somerset in Pennsylvania in den USA


Johann Christian Friedrich Heyer, Sohn des wohlhabenden Kürschners Johann Heinrich Gottlieb Heyer und der Fredericke Sophie Johanne geb. Wagener, wurde nach seiner Konfirmation in der Stephanskirche in Helmstedt 1807 von seinen Eltern zu einem Onkel nach Amerika geschickt, um den in Europa herrschenden Wirren der Napoleonischen Zeit zu entkommen.

Gedenktafel in der Stephanskirche in Helmstedt
Gedenktafel in der Stephanskirche in Helmstedt

Heyer studierte dann Theologie in Philadelphia und ab 1815, nach der Rückkehr nach Deutschland, an der Universität in Göttingen. 1816 wurde er in Southwark - heute ein Stadtteil von Philadelphia - als Laienprediger zugelassen, 1820 wurde er ordiniert. 1819 heiratete er die Witwe Mary Gash geb. Webb, die schon zwei Kinder hatte und ihm sechs weitere Kinder gebar. Als beliebter Prediger hielt er Gottesdienste und gründete Kirchen und Sonntagsschulen in Pennsylvania, Maryland, New York und in Staaten des mittleren Westens. Von 1829 bis 1831 war er Beauftragter für die Sonntagsschulen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in den USA, besuchte etwa 300 Gemeinden, verteilte Gesangbücher und Traktate und half, Sonntagsschulen einzurichten.

1829 kaufte Heyer aus seinem Privatvermögen und mit Hilfe anderer ein Akademiegebäude, um das Gymnasium in Gettysburg in Pennsylvania zu gründen. 1837 wurde er der erste Pastor der neuen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Pittsburgh in Pennsylvania und gründete dort auch eine deutschsprachige Gemeinde. Nachdem 1839 seine Frau gestorben war, wurde Heyer 1841 als erster Auslandsmissonar der amerikanischen lutherischen Kirchen beauftragt, studierte Sanskrit und Medizin in Baltimore in Maryland und reiste noch im selben Jahr nach Indien ab. 1845 kehrte er in die USA zurück und gründete die St. John’s Church in Baltimore, zudem studierte er weiter Medizin und wurde 1847 zum Doktor promoviert. Nun reiste er ein zweites Mal nach Indien, wo er v. a. in Andhra Pradesh Gottesdienste abhielt, einige Krankenhäuser und Schulen errichtete und die Guntur-Mission gründete. 1857 kehrte er aus gesundheitlichen Gründen in die USA zurück und verbrachte das nächste Jahrzehnt damit, Kirchen zu organisieren, insbesondere im neuen Bundesstaat Minnesota. 1867/1868 hielt er sich in Deutschland auf, 1869 wieder in Indien. 1872 wurde er zum ersten Vorsteher des Lutherischen Theologischen Seminars in Philadelphia ernannt.

Johann Christian Friedrich Heyer wurde neben seiner Frau auf dem Lutherischen Friedhof in Friedens bestattet. Den größten Teil seines Vermögens vermachte er kirchlichen Einrichtungen. Aus der Missionsarbeit, die Heyer 1842 in Andhra Pradesh begonnen hatte und die als Rajahmundry-Mission weitergeführt worden war, wuchs die 1927 gegründete Evangelisch-Lutherische Kirche in Andhra, die 2009 die drittgrößte lutherische Kirche in Asien mit 2,5 Millionen Gemeindegliedern in 5000 Gemeinden war.





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Johann Christian Friedrich Heyer

Wikipedia: Artikel über Johann Christian Friedrich Heyer

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Comgall
Albert Quadrelli
Michael Garicoits
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 15.10.2024

Quellen:
• https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Christian_Friedrich_Heyer - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.