Ökumenisches Heiligenlexikon

Johannes Angelus Porro

italienischer Name: Giovanni Angelo
auch: Giovannangelo

1 Gedenktag katholisch: 23. Oktober
gebotener Gedenktag im Servitenorden: 25. Oktober

Name bedeutet: J: Gott ist gnädig (hebr.)
der Engel (griech. - latein.)

Ordensmann, Priester, Einsiedler
* um 1451 in Lentate sul Seveso oder in Barlassina bei Mailand in Italien
23. Oktober 1505 in Mailand in Italien


Johannes Angelus aus der Adelsfamilie Porro, den feudalen Herrschern der Brianza - der Gegend nördlich von Mailand -, trat nach dem Tod seines 1468 gestorbenen Vaters 1470 in Mailand in den Servitenorden ein. Er kam zum Studium ans Kloster an Santissima Annunziata nach Florenz, wo er zum Priester geweiht wurde.

Kirche Madonna Delle Grazie in Città di Castello
Kirche Madonna Delle Grazie in Città di Castello

Ab 1477 lebte Johannes Angelus als Oberer und Novizenmeister im Kloster auf dem Monte Senario bei Florenz und ab 1488 im Kloster an der Kirche Madonna Delle Grazie in Città di Castello bei Perugia. Gerühmt wurde seine asketische Lebensweise, seine Großzügigkeit und sein kontemplatives Leben. Um 1495 kehrte er als Prior nach Mailand zurück; er lebte dort in einer kleinen Insel des einsamen Lebens - einer Zelle, die ein Stück von den anderen abgelegen lag. Er wirkte als Reformer des Ordens, der die kontemplative Tradition erneuerte.

Kirche Santissima Annunziata in Florenz
Kirche Santissima Annunziata in Florenz

Erzählungen aus dem 17. Jahrhundert schildern, wie Johannes Angelus sich um die religiöse Unterweisung der Kinder kümmerte: An allen Wochentagen verließ er seine Zelle und hielt sich nahe der Kirchentüre auf, wo die Kinder auf der Straße spielten; mit einer Glocke rief er sie zusammen und unterrichtete sie im Katechismus.

Altar mit Johannes Angelus' Glassarg in der Servitenkirche San Carlo al Corso in Mailand
Altar mit Johannes Angelus' Glassarg in der Servitenkirche San Carlo al Corso in Mailand

Johannes Angelus' fast unversehrten Reliquien werden in der Servitenkirche San Carlo al Corso - bis 1847 Santa Maria dei Servi - in Mailand verehrt. Nach altem Brauch der Volksfrömmigkeit bringt man kranke Kinder zu seinem Altar, um die Genesung für sie zu erbitten. Auch Karl Borromäus erfuhr als Kind die Kraft seiner Fürsprache und verehrte ihn deshalb.

Kanonisation: Papst Clemens XII. sprach Johannes Angelus am 15. Juli 1737 selig.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 30.06.2023

Quellen:
• http://www.serviten.de/heilige_des_ordens/liturg_kalender/johannes_angelus_porro.html - abgerufen am 19.07.2023
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/91565 - abgerufen am 19.07.2023
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.