Ökumenisches Heiligenlexikon

Johannes Maria Boccardo

italienischer Name: Giovanni Maria

1 Gedenktag katholisch: 30. Dezember

Name bedeutet: J: Gott ist gnädig (hebr.)
M: die Beleibte / die Schöne / die Bittere / die von Gott Geliebte (aramäisch)

Priester, Ordensgründer
* 20. November 1848 bei Moncalieri bei Turin in Italien
30. Dezember 1913 in Pancalieri nahe Turin in Italien


Johannes Maria Boccardo um 1884
Johannes Maria Boccardo um 1884

Johannes Maria Boccardo war das älteste von zehn Kindern von Gaspare Boccardo und Giuseppina geb. Malebra und Bruder von Aloisius Boccardo; aus seinem Geburtshaus wurde ein Altenheim der Suore Minime di Nostra Signora del Suffragio, der kleinen Schwestern von Maria von der Fürbitte.

Ab 1861 besuchte Johannes Maria Boccardo das Kolleg Carlo Alberto der Barnabiten in Moncalieri und ab 1864 das Priesterseminar in Turin.

ehemaliges Priesterseminar in Turin, heute theologische Fakultät der Universität
ehemaliges Priesterseminar in Turin, heute theologische Fakultät der Universität

1871 wurde Johannes Maria Boccardo zum Priester geweiht und war dann Spiritual am Priesterseminar in Turin; 1873 kam die Aufgabe des geistlichen Leiters im damaligen Priesterseminar an der Kirche San Filippo in Chieri bei Turin hinzu. Er schloss Freundschaft mit Johannes (Don) Bosco, Leonhard Murialdo und Joseph Allamano. 1877 promovierte er. Dann wurde er Kanoniker am Dom Santa Maria della Scala in Chieri, 1882 Pfarrer in Pancalieri.

Pfarrkirche in Pancalieri
Pfarrkirche in Pancalieri

Johannes Maria Boccardo widmete sich besonders dem Katechismus-Unterricht und dem Besuch von Inhaftierten im Gefängnisse in Saluzzo und verfasste Schriften zu spirituellen Themen, sie umfassen insgesamt 44 Bände.

1884 wurde Pancalieri von einer Cholera-Epidemie heimgesucht; Johannes Maria kümmerte sich um die Kranken, eröffnete 1884 ein Hospiz für sie und zugleich gründete er die Kongregation der Povere Figlie di San Gaetano, der Armen Töchter des Kajetan von Thiene zur Krankenpflege, den er leitete. Aufgrund einer Lähmung musste er 1911 alle Ämter aufgeben.

Mutterhaus der „Armen Töchter des Kajetan von Thiene” in Turin
Mutterhaus der Armen Töchter des Kajetan von Thiene in Turin

Johannes Maria Boccardos Gebeine wurden 1924 ins Mutterhaus des Ordens nach Turin übertragen. In Pancalieri wurde die Straße an der Pfarrkirche nach ihm benannt. Nach der diözesanen Anerkennung erhielt der Orden 1958 die formelle Genehmigung durch Papst Pius XII. 2005 gab es 132 Ordensleute in insgesamt 20 Häusern, u. a. in Italien, Brasilien, Argentinien, Benin und Togo.

Kanonisation: Johannes Maria Boccardo wurde am 24. Mai 1998 von Papst Johannes Paul II. in Turin seliggesprochen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 17.11.2022

Quellen:
• https://it.wikipedia.org/wiki/Giovanni_Maria_Boccardo - abgerufen am 19.09.2022
• https://www.startgallerychieri.it/benvenuti-a-start - abgerufen am 27.09.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.