Ökumenisches Heiligenlexikon

Johannes Nepomuk Chrzan

polnischer Name: Jan Nepomucem

1 Gedenktag katholisch: 1. Juli
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum München und Freising: 12. Juni
in Polen als Märtyrer der deutschen Besatzung 1939 bis 1945: 12. Juni

Name bedeutet: J: Gott ist gnädig (hebr.)
N: nach Johannes Nepomuk

Priester, Märtyrer
* 25. April 1885 in Gostyczyna bei Kalisz in Polen
1. Juli 1942 in Dachau in Bayern


Johannes Nepomuk Chrzan studierte in Posen / Poznań Philosophie und anschließend in Gnesen / Gniezno Theologie, 1910 wurde er zum Priester geweiht. Nach seiner ersten Pfarrerstelle in Bieganowo - einem Ortsteil von Kołaczkowo bei Września - wurde er 1916 Pfarrer und Dekan der Stanislaus-Kirche in Żerków.

Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Polen im September 1939 wurde Pfarrer Johannes Nepomuk Chrzan schikaniert und mehrmals geschlagen und bald schon seine Kirche gesperrt; die Messe durfte nur sonntags unter Aufsicht der deutschen Behörden gefeiert werden, Predigten und Beichte waren nur noch auf Deutsch erlaubt. Im Oktober 1941 wurde Johannes Nepomuk Chrzan verhaftet, in das berüchtigte Lager Fort VII nach Poznań gebracht und noch im selben Monat ins Konzentrationslager nach Dachau überstellt.

Anweisung zur harten Zwangsarbeit für „die polnischen und litauischen Pfaffen”, der der Ausstellung im Konzentrationslager Dachau
Anweisung zur harten Zwangsarbeit für die polnischen und litauischen Pfaffen, der der Ausstellung im Konzentrationslager Dachau

Im Konzentrationslager in Dachau brachten ihn Erniedrigungen und unmenschliche Behandlung an den Rand der Erschöpfung, er litt unter der Zwangsarbeit in der Landwirtschaft, unter Hunger und Krankheiten, bis er starb. In seinem letzten Brief aus dem Lager schrieb er: Wir fügen uns freiwillig dem Willen Gottes.

Der Leib von Johannes Nepomuk Chrzan wurde im Lagerkrematorium verbrannt.

Kanonisation: Johannes Nepomuk Chrzan wurde am 13. Juni 1999 zusammen mit 107 weiteren polnischen Märtyrern des Nationalsozialismus von Papst Johannes Paul II. in Warschau seliggesprochen.

Die 1965 eröffnete Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau ist täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 11.08.2020
Quellen:
• https://www.selige-kzdachau.de/index.php/selige/108-selige-maertyrer/jan-nepomucem-chrzan - abgerufen am 21.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.