Ökumenisches Heiligenlexikon

Josaphat Kunzewitsch

Taufname: Juan, deutsch: Johannes
auch: von Polock / Polazk


Juan Kunzewitsch war Sohn orthodoxer Eltern und Kaufmann. Als junger Mann trat er zur mit der römisch-katholischen Kirche unierten Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche über. 1604 wurde er im Kloster der heiligen Dreifaltigkeit in Wilna / Vilnius im heutigen Litauen Basilianermönch mit dem Ordensnamen Josaphat. Zusammen mit seinem Ordensbruder Iosif Ruc'kyj, der 1614 Metropolit der mit Rom unierten Kirche mit Sitz in Kiew wurde, organisierte Josaphat das Mönchsleben neu; auch zwei neue Klöster konnten nun gegründet werden. 1617 wurde Josaphat durch seinen Freund, den Metropoliten, zum Bischof von Witebsk ernannt, 1618 wurde er Erzbischof von Polock im damaligen Polen - dem heutigen Polazk in Weißrussland.

Wandgemälde in einer modernen katholischen Kirche in der Ukraine
Wandgemälde in einer modernen katholischen Kirche in der Ukraine

Josaphat Kunzewitsch förderte mit Nachdruck die Einheit seiner Kirche mit dem Papst in Rom - Anfang 1620 konnte die Union in ganz Weißrussland durchgeführt werden - und sorgte für Reformen im KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. sowie in den Gemeinden.

Josaphats Wirken verschärfte den Konflikt mit Bischof Smotrycki, dem Bischof der Orthodoxen Kirche von Polock. Während einer Visitationsreise wurde er von Gegner der Union mit Rom mit einer Axt erschlagen.

Reliquien kamen 1916 in die Barbarakirche nach Wien, um sie vor einer drohenden Schändung durch orthodoxe Russen zu schützen; seit 1963 kamen Teile davon in den Petersdom nach Rom.

Kanonisation: Josaphat Kunzewitsch wurde am 16. Mai 1643 selig- und am 29. Juni 1867 als Märtyrer der Einheit und erster Vertreter einer mit Rom unierten Kirche im Osten heiliggesprochen.
Patron der Diözese Siedlce

Martyrologium Romanum Flori-Legium

Catholic Encyclopedia

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 29.05.2021

Quellen:

• Stefan Hilker, E-Mail vom 13. November 2008
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• http://die-missionen.blogspot.de/2015/11/der-heilige-josaphat-ein-leben-fur-die.html - abgerufen am 07.02.2024
• https://bistum-augsburg.de/Heilige-des-Tages/Heilige/JOSAPHAT-KUNZEWITSCH - abgerufen am 07.02.2024
• http://sacerdos-viennensis.blogspot.com/2019/11/josaphat-kunzewitsch.html - abgerufen am 07.02.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.