Josaphat (Bodhisattva) von Indien
Gedenktag katholisch: 27. November
Gedenktag orthodox: 26. August, 19. November
Name bedeutet: Gott richtet (hebr.)
Josaphat ist die Hauptfigur eines von Johannes von Damaskus 1 im 8. Jahrhundert christlich umgearbeiteten indischen Buddha-Romans, der dann vom Griechischen ins Lateinische übersetzt und auch in die Legenda Aurea aufgenommen wurde. Schon im 11. Jahrhundert hatte die griechische Fassung in Europa und Nordafrika weite Verbreitung gefunden. Im 13. Jahrhundert entstand eine mittelhochdeutsche Bearbeitung durch Rudolf von Ems. 1583 wurden Josaphat und sein Lehrer Barlaam auch ins Martyrologium Romanum aufgenommen; die neueste Ausgabe von 2001/2004 verzeichnet sie nicht mehr.
Josaphat wurde demnach als indischer Königssohn mit Namen Bodhisattva durch den Einsiedlermönch Barlaam bekehrt und begab sich dann auf Missionsreisen nach Georgien, Kleinasien und weiter nach Westen. Der geschichtliche Hintergrund des Romans ist ungeklärt, die Anklänge an das Leben Buddhas sind aber deutlich.
1 ▲ Alte georgische
Tradition sieht dagegen ein im Original georgisches Werk, das Balavariani
, das von
Euthymius Hagiorites ins Griechische übersetzt wurde; diese These
hat sich in jüngerer Zeit in der Forschung weithin durchgesetzt.
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Den Roman gibt es in englischer
Sprache in der Online Medieval and Classical Library
der Universität Berkeley und in deutscher Übersetzung ab Seite
333 im Leben der Väter
, zu lesen bei Google-Books.
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 15.02.2022
Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• https://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=20162 - abgerufen am 07.02.2024
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.