Ökumenisches Heiligenlexikon

Josef I. Galesiotes

1 Gedenktag orthodox: 30. Oktober

Name bedeutet: Gott hat hinzugefügt (hebr.)

Patriarch von Konstantinopel
* in Kleinasien
315. März 1283im März 1283 in Konstantinopel, heute Ístanbuln der Türkei


Josef war verheirateter Priester an der Privatkapelle der Kaiserin Eirene, der ersten Gemahlin des Kaisers Johannes III. Vatatzes. Nach dem Tode seiner Frau wurde er Mönch, später Abt auf dem Berg Galesios - dem heutigen Alamandağ bei Belevi nördlich Selçuk. Kaiser Michael VIII. Palaiologos berief ihn als Beichtvater an seinen Hof in Nicäa - dem heutigen Íznik - und tat dies ohne Wissen des Patriarchen Arsenios, der den Kaiser exkommuniziert hatte, weil dieser den legitimen Thronerben, Johannes IV. Laskaris, hatte liquidieren lassen. Der Kaiser setzte Arsenios ab und ernannte 1266 Josef zum Patriarchen, der den Kaiser feierlich von der Strafe freisprach; dieses Vorgehen rief das fast fünfzig Jahre dauernde arsenitische Schisma mit den Anhängern des früheren Amtsinhabers hervor.

Reste der Kirche der Koimesis, der Kirche der Himmelfahrt Mariä ; dies war die Hauptkirche in Íznik und eine der architektonisch bedeutendsten in Kleinasien, erbaut wohl Ende des 6. Jahrhunderts, restauriert im 9. Jahrhundert, 1922 durch die Griechen zerstört
Reste der Kirche der Koimesis, der Kirche der Himmelfahrt Mariä; dies war die Hauptkirche in Íznik und eine der architektonisch bedeutendsten in Kleinasien, erbaut wohl Ende des 6. Jahrhunderts, restauriert im 9. Jahrhundert, 1922 durch die Griechen zerstört

Inzwischen wollte der Kaiser dem von Karl von Anjou, dem König von Neapel und Sizilien, geplanten Kreuzzug zuvorzukommen: er schlug Papst Gregor X. eine Union von Ost- und Westkirche vor. Engagierte erreichten aber, dass der zunächst zögernde Patriarch Josef eine Eidesformel unterschrieb, in der er versprach, niemals den römischen Primat, die Erwähnung des Papstes in der Liturgie und das Appellationsrecht nach Rom anzuerkennen. Dennoch kam die Union 1275 aufgrund der politischen Interessen des Kaisers zustande und Josef sah sich veranlasst, wie versprochen zurückzutreten. Sein Rückzugskloster in der Hauptstadt Konstantinopel entwickelte sich schnell zum Hort der Opposition, Josef wurde ans Schwarze Meer verbannt.

Der unerwartete Tod von Kaiser Michael am 11. Dezember 1282 bedeutete den endgültigen Bruch der Union. Josef, inzwischen ein kränkelnder Greis, wurde am 31. Dezember erneut als Patriarch eingesetzt und ging sofort mit seinem unionsfreudigen Vorgänger hart ins Gericht.

Kanonisation: Bald nach seinem Tod wurde Josef als Bekenner gegen die kaiserliche Religionspolitik kanonisiert.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 12.08.2020

Quellen:
• Gerhard Podskalsky. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. III, Herzberg 1992
• http://www.oxfordreference.com/view/10.1093/oi/authority.20110803095840963?rskey=ic7Gge

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.