Joseph Volotsky
russischer Name: Iossif
auch: von Volokolamsk
Gedenktag katholisch: 8. September
Gedenktag orthodox: 13. Februar, 8. September, 9. September, 18. Oktober
Name bedeutet: Gott hat hinzugefügt (hebr.)
Ivan Grigorevich Sanin entstammte einer Adelsfamilie. 1460 trat er mit dem Ordensnamen Joseph in das um 1445 gegründete Kloster in Borovsk ein, in dem er 1477 Abt wurde. Er verlangte strenge Disziplin, dies bereitete den Mönchen Verdruss, Joseph verließ den Konvent und besuchte verschiedene Klöster im Norden und Westen Russlands. Auch dort herrschten seiner Ansicht nach zu lockere Sitten, dies führte zum Entschluss, mit vier weiteren Getreuen in Volokolamsk bei Moskau 1479 ein eigenes Kloster zu gründen. Joseph schuf weitere kasernenartige Gemeinschaftsklöster, die ihre Insassen einem strengen Drill unterzogen, persönliche Besinnung möglichst ausschlossen und vor allem fähige Verwalter heranzogen, Pflanzstätten auch für Staatsdiener.
Diese auch vom Hof des Großfürsten unterstützten Klöster entwickelten sich zu religiösen und kirchenpolitischen Zentren, Volokolamsk wurde zu einem Hort der Gelehrsamkeit; die Bibliothek verzeichnete bis zum Jahre 1545 mindestens 755 Handschriften und war damit eine der größten in Russland. Joseph verfasste eine strenge Mönchsregel. Einen Teil des Klostervermögens setzte er für soziale Zwecke ein, er gründete eine Schule für verlasssene Kinder und ein Asyl für Kranke und Obdachlose.
Joseph räumte dem Staat das Recht zur Bestrafung der Ketzer ein, befürwortete enge Zusammenarbeit zwischen Staat und
Kirche und erklärte den orthodoxen Machthaber zum Stellvertreter Christi auf Erden. Eine
1503 in Moskau abgehaltene
SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.
befürwortete Josephs Ansichten. Dieser Sieg der Iosifljaner
legte das Fundament zum russischen Staatskirchentum.
Im Kampf gegen die Juden forderte Joseph vom Staat strafende Gewalt, auch Folter und Exekution. Zahlreiche Mönche
bekämpften Josephs Rigorismus, das Konzil von Moskau anerkannte 1508 die Meinung Josephs als wahr und richtig.
Schon bald wurden die Josephlianer zur einflussreichsten Gruppe der russischen Kirche, fast alle russischen Bischöfe des
16. Jahrhunderts kamen aus dem Kloster Volokolamsk
und unterstützten den Absolutismus in Russland; aus diesem Umfeld entstand auch der Gedankenkreis, der
Moskau als das dritte Rom
ansah.
2009 ernannte der Patriarch der Russischen Orthodoxen Kirche, Kyrill, Joseph zum offiziellen Patron der Unternehmer, die - wie es hieß - angesichts der Wirtschaftskrise in diesem Jahr eindringlich um einen Schutzheiligen gebeten hatten.
Kanonisation:
Joseph wurde 1591 für das gesamte russische Reich kanonisiert.
Patron
der Unternehmer
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 28.08.2021
Quellen:
• http://www.bautz.de/bbkl/j/joseph_v_v.shtml
• http://www.faz.net/s/Rub5A6DAB001EA2420BAC082C25414D2760/Doc~E400D7F05AC484F179E828B180D8EAAE6~ATpl~Ecommon~Scontent.html
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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