Justus von Triest
italienischer Name: Giusto
Gedenktag katholisch: 2. November
Name bedeutet: der Gerechte (latein.)
Der Legende nach hat Justus in den Verfolgungen von Kaiser Diokletian das Martyrium erlitten. Man warf ihn, nachdem man an seinen Händen und Füßen große Steine angebracht hatte, ins Meer. Sein Körper wurde nach kurzer Zeit bei Tergeste – dem heutigen Triest - ans Ufer gespült und auf Grund der Vision eines Priesters namens Sebastian gefunden und begraben.
In der heutigen Via Madonna del Mare wurde 1963 eine Märtyrerbasilika entdeckt, die inmitten des Friedhofs stand, in dem Justus begraben wurde und die schon vor dem Jahr 1000 die Kirche der Seeleute und Fischer war.
In Tergeste entstand am Ende der Antike der Kult um Justus. Auf dem heute nach Justus benannten Hügel, auf dem die Ursprünge der antiken Stadt Tergeste liegen, entstand in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts eine dreischiffige Basilika, die im 6. Jahrhundert – wohl bei der Eroberung durch die Langobarden – zerstört wurde. Erst im 11. Jahrhundert wurde für Justus wieder eine Gedächtniskapelle im byzantinischen Stil errichtet; einem Zeugnis aus der Zeit um 1040 zufolge befand sich Justus' Grab in dieser Kapelle. Neben dieser Kapelle wurde etwa gleichzeitig eine dreischiffige Basilika errichtet, die der Himmelfahrt Marias geweiht war.
Im 14. Jahrhundert erfolgte der Umbau der beiden in geringem Abstand nebeneinander stehenden zwei dreischiffigen Kirchen zum Dom San Giusto: an die Gedächtniskapelle wurden zwei Joche angefügt, so dass sie die Länge der Marienbasilika erreichte. Danach wurde ihre linke Außenwand abgerissen, ebenso die rechte der Marienbasilika und ein neuer Dachstuhl über den Zwischenraum und die ehemaligen Seitenschiffe gesetzt. So entstand ein neues, breites Mittelschiff, das mit einer großen Apsis abgeschlossen ist.
In der Apsis der ihm geweihten Gedächtniskapelle im Dom San Giusto befindet sich die älteste bildliche Darstellung von Justus. Im Sarkophag unter der Mensa ruhen heute die Gebeine des Titelheiligen, nachdem sie 1624 unter dem Justus-Altar in einem Reliquienschrein aus der Mitte des 13. Jahrhunderts gefunden wurden, den wahrscheinlich ein rheinischer Goldschmied gefertigt hatte.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 01.05.2018
Quellen:
• Prof. Helmut Bouzek, E-Mail vom 5. 1. 2009
• Daniela Climich Rotta: Der Hügel und die Kathedrale San Giusto. Edizioni Italo Svevo, Triest 2009
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XVII, Herzberg 2000
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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