Kasimir Gostyński
polnischer Name: Kazimierz
Gedenktag katholisch: 6. Mai
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum München und Freising: 12. Juni
in Polen als Märtyrer der deutschen Besatzung 1939 bis 1945: 12. Juni
Name bedeutet: Stifter des Friedens (slawisch)
Kasimir, Sohn des bekannten Industriellen Wladyslaw Gostyński, der 1863/64 beim Aufstand gegen die russische Teilungsmacht gekämpft und später an der Gründung der Technischen Universität Warschau mitgewirkt hatte, und der Natalia, die Mutter von fünf Kindern war, trat 1904 ins Priesterseminar in Lublin ein und wurde 1908 zum Priester geweiht. Dann studierte er Moraltheologie in Innsbruck und leitete ab 1912 den Wiederaufbau der St.-Petrus-Kirche in Lublin, war Präfekt und Lehrer an einem privaten Gymnasium und unterrichtete auch am Priesterseminar Latein. 1915 gründete er in Lublin einen Lehrerverband, der polnische Schulen einrichtete und wurde Rektor einer Realschule, zu deren Finanzierung er auch Immobilien seiner Eltern verkaufte. Aus dieser Schule wurde 1921 ein staatliches Gymnasium, im selben Jahr gründete Gostynski auch ein staatliches Gymnasium für Mädchen. Er engagierte sich in der Pfadfinderjugend und bei der Entstehung des Orchesters in Lublin. 1922 verlieh Papst Pius XI. ihm den Titel eines päpstlichen Kammerherrn, 1925 wurde er Domkapitular in Lublin. Aufgrund einer Schulreform musste er 1932 das staatliche Gymnasium verlassen, er wurde erst Vizedirektor, dann Direktor des Päpstlichen Gymnasiums. 1935 verließ er die Schule und wurde Rektor der Kirche Maria Himmelfahrt in Lublin und baute dort ein Pastoralzentrum für Intelektuelle auf.
Wenn Christus gelitten hat, dann müssen auch wir seinem Beispiel nachfolgen und das Leiden annehmen.
Nachdem Kasimir Gostyński am Tag der Polnischen Unabhägigkeit, dem 11. November 1939, in einer Predigt die Vernichtung der polnischen Intelligenz durch die deutschen Besatzer kritisiert hatte, wurde er im Januar von der Gestapo verhaftet und sechs Monate im Gefängnis in Lublin gefangen gehalten und auch gefoltert.
Dann kam Kasimir Gostyński ins Konzentrationslager
Sachsenhausen - im heutigen Stadtteil von Oranienburg - und im Dezember 1940 ins
Konzentrationslager nach Dachau. 1942 wurde
er dort als arbeitsunfähig ausgesondert und dann im Rahmen der Aktion zur Vernichtung lebensunwerten Lebens
im Mai
zusammen mit 45 weiteren katholischen Geistlichen, darunter auch Heinrich
Kaczorowski, auf den Transport ins Euthanasiezentrum im
Schloss in Hartheim geschickt. Auf der Fahrt
vom Bahnhof zum Schloss wurden die Abgase ins Innere geleitet, so dass die meisten Todeskandidaten schon tot ankamen.
Die Asche der Ermordeten wurde auf den Feldern um das Schloss Hartheim verstreut.
Kanonisation: Kasimir Gostyński wurde am 13. Juni 1999 zusammen mit 107 weiteren polnischen Märtyrern des Nationalsozialismus von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
Die Gedenkstätte Konzentrationslager Sachsenhausen
im heutigen Stadtteil von Oranienburg ist täglich von
8.30 Uhr bis 18 Uhr - im Winter nur bis 16.30 Uhr - zur Besichtigung geöffnet; montags sind dort die Museen aber geschlossen;
der Eintritt ist frei. (2023)
Die 1965 eröffnete Gedenkstätte Konzentrationslager
Dachau ist täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020)
Das Schloss in Hartheim ist heute Lern- und
Gedenkort
und montags bis freitags von 9 Uhr bis 15 Uhr, sonntags von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.
(2019)
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- zuletzt aktualisiert am 30.09.2023
Quellen:
• https://www.selige-kzdachau.de/index.php/selige/108-selige-maertyrer/kazimierz-gostynski - abgerufen am 21.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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