Ökumenisches Heiligenlexikon

Katharina Kosača-Kotromanić

bosnischer Name: Katarina
auch: von Bosnien

1 Gedenktag katholisch: 25. Oktober

Name bedeutet: die Reine (griech.)

Königin
* 1424 (?) in Blagaj bei Mostar in Bosnien-Herzegowina
25. Oktober 1478 in Rom


Katharina Kosača, Bild im Franziskanerkloster in Kraljeva Sutjeska
Katharina Kosača, Bild im Franziskanerkloster in Kraljeva Sutjeska

Katarina war die Tochter von Herzog Stjepan Vukčić Kosača und seiner Frau Jelena Balšić; er war damals der mächtigste Fürst auf dem Balkan. Die Familie war traditionell römisch-katholisch, ihr Vater wandte sich aber auch der Orthodoxen Kirche zu und pflegte dazuhin weiterhin die Beziehung zur altbosnischen Kirche, die in der Tradition der Bogomilen stand. Katarina bekehrte sich vor ihrer Eheschließung mit dem bosnischen König Stjepan Tomaš I. Kotromanić wieder zum römisch-katholischen Glauben; sie hatten zwei Kinder. Ihre Residenz war in Kraljeva Sutjeska bei Kakanj. 1461 musste sich ihr Mann dem Osmanischen Reich unterwerfen, die Osmanen richteten ihn hin und die beiden Kinder gerieten in ihre Gefangenschaft. Katarina konnte fliehen und kam nach Kupres. Dort sammelte sie nochmals Streitkräfte für den Kampf gegen die Osmanen. Gleichzeitig ließ sie die Kirche der Heiligen Dreieinigkeit im Ort Vrila - dem heutigen Otinovci bei Begovo Selo - erbauen. Wenig später musste sie weiter nach Dubrovnik fliehen. Dort deponierte sie den Säbel ihres Mannes, damit er für ihren Sohn Šimun aufbewahrt werde, bis der aus der Gefangenschaft frei komme, damit er mit diesem Säbel seine Erblande von den Osmanen befreien könne. Als Dubrovnik ebenfalls von den Osmanen bedroht wurde, floh Katharina weiter nach Rom.

In Rom wirkte Katarina für die Befreiung ihres Königreichs und bat Papst Sixtus IV. um Truppen für den Kampf um ihre Kinder, die sie als Gefangene in Ístanbul vermutete. Katarinas Halbbruder hatte die Kinder zu deren Schutz entführt; er war - wie zehntausende andere Bosnier - freiwillig zum Islam übergetreten. Tatsächlich starb die Tochter von Katarina schon auf dem Weg nach Istanbul; der Bruder wurde umbenannt in Kraloglu, Königssohn, wie ein türkischer Hochadeliger erzogen und später Berater des Sultans.

Katarinas Gebeine ruhen in der Kirche Santa Maria in Aracoeli in Rom. In ihrem Testament hinterließ sie Bosnien ihren Kindern, falls diese zum römisch-katholischen Glauben zurückkehrten; andernfalls solle ihr Land an den Vatikan fallen. Noch heute wird Katarina Kosača von Katholiken in Bosnien verehrt. Nach ihrem Vorbild tragen die kroatische Frauen der Dörfer rund um in Kraljeva Sutjeska und in Vareš bei Kakanj Trachten aus der Renaissance, schwarze Kopftücher und schwarze Tätowierungen in Kreuzesform am Körper als Zeichen der Verehrung für ihre Königin. In Kraljeva Sutjeska wird jedes Jahr Ende November ein Folklorefest zu Ehren Katarinas gefeiert.

Katharina war die vorletzte bosnische Königin, nach ihr gab es noch Marija Branković-Kotromanić, die Frau des letzten serbischen und bosnischen Königs Stjepan Tomašević, der 1461 – 1463 bis zur endgültigen Machtübernahme durch die Osmanen regierte.

Die Kirche Santa Maria in Aracoeli in Rom ist täglich von 9 Uhr bis 17.30 Uhr, im Sommer bis 18.30 Uhr geöffnet. (2017)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 04.06.2017

Quellen:
• https://de.wikipedia.org/wiki/Katarina_Kosa%C4%8Da-Kotromani%C4%87 - abgerufen am 20.07.2023
• http://www.milanvukovich.com nicht mehr erreichbar
• http://www.kraljeva-sutjeska.vze.com nicht mehr erreichbar

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.