Katharina von Bologna
italienischer Name: Caterina
Familienname: de' Vigri oder Nigri oder Negri
Gedenktag katholisch: 9. März
gebotener Gedenktag im Erzbistum Bologna
gebotener Gedenktag bei den Franziskaner-Klarissen: 9. Mai
Name bedeutet: die Reine (griech.)
Katharina de' Vigri, Tochter eines adeligen Edelmannes, wurde am Hof von Margarete von Este im
Kastell Este in Ferrara erzogen, wo sie eine
humanistische Bildung erhielt. Im Alter von etwa zehn Jahren wurde sie Hofdame. 1426 zog sie sich nach der Heirat ihrer
Gönnerin zurück und trat in Ferrara in eine seit 1406 bestehende Frauengemeinschaft ein. Nachdem diese durch den Tod der
Gründerin in eine Krise geriet und sich auflöste, gründete Katharina 1431 in Ferrara das
Klarissenkloster
Corpus Domini
, Leib des
Herrn
.
Dort übernahm Katharina auch einfache Arbeiten und wirkte als Novizenmeisterin. Sie verarbeitete ihre mystischen Erfahrungen
in dem 1438 verfassten Werk Le sette armi spirituali
, Die sieben geistlichen Waffen
, das 1470 in
Bologna gedruckt wurde. Auch als Miniaturenmalerin
und Dichterin lateinischer und italienischer Hymnen wurde sie bekannt.
1456 wurde Katharina beauftragt, auch in Bologna ein Klarissenkloster zu gründen und sie wurde die erste Äbtissin dieses Klosters Corpus Domini. Unter ihrer Leitung wurde das Kloster zu einem intellektuellen und spirituellen Zentrum in Norditalien. Sie starb nach schwerer Krankheit.
Katharinas Leichnam soll nach ihrem Tod auf wundervolle Weise jugendlich frisch, lieblich duftend und unverwest geblieben sein. Der unversehrte Körper wird in der Kirche Corpus Domini in Bologna gezeigt. Sie sitzt dort auf einem Stuhl wie eine Lebende. Ihre Lebensgeschichte verfasste Illuminata Bembo, ihre Nachfolgerin als Oberin in Bologna.
Kanonisation:
Die Verehrung Katharinas wurde 1524 durch Papst Clemens VII. genehmigt, die
Seligsprechung erfolgte am 13. November 1703 durch Papst Clemens VIII., die
Heiligsprechung am 22. Mai 1712 durch Papst Clemens XI.
Patronin
von Bologna
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 29.04.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart /
Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• Jürgen Seidel. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. III, Herzberg 1992
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/31550 - abgerufen am 19.04.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.