Ökumenisches Heiligenlexikon

Kirill von Turow

auch: Cyrill, Kirill Tœrovskij, Kirill Turauski

1 Gedenktag orthodox: 28. April

Name bedeutet: der Herrliche (griech.)

Bischof von Turow
* um 1130 in Turow in Weißrussland
um 1183 daselbst


Kirill, Sohn wohlhabender Eltern, wurde humanistisch erzogen, seine Werke lassen Kenntnisse der griechischen Sprache und Klassiker, der Heiligen Schrift und der griechisch-byzantinischen Kirchenväter erkennen. Er trat in jungen Jahren in ein Kloster seiner Heimatstadt ein, zeichnete sich aus durch Askese, religiösen Eifer sowie sein Talent als Prediger und verfasste Lehrschreiben und Predigten. Überliefert ist die um 1165 verfasste Streitschrift gegen Bischof Fedorec von Rostov mit dem Titel Gleichnis von Seele und Körper des Menschen. Um 1169 wurde er auf Drängen der Bevölkerung und des Landesfürsten zum Bischof von Turow geweiht. Überliefert sind auch Briefe an Großfürst Andrei Bogoljubskij, Festpredigten, Sendschreiben, etwa 30 Gebete und kirchenrechtliche Schriften. Seine literarische Leistung in der Tradition byzantinischer Rhetorik war ein Höhepunkt seiner Epoche, ihr Fortwirken in der Literaturgeschichte kann bis ins 17. Jahrhundert hinein verfolgt werden.

1182 gab Kirill sein Bischofsamt auf und zog sich in ein Kloster zurück, wo er auch starb.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 15.07.2023

Quellen:
• Thomas Wünsch. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. III, Herzberg 1992

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.