Ökumenisches Heiligenlexikon

Klemens Scheptyzkyj

ukrainischer Name: Klymentyj
Taufname: Kazimierz Maria

1 Gedenktag katholisch: 1. Mai

Name bedeutet: der Sanftmütige (griech. - latein.)

Mönch, Priester, Märtyrer
* 17. November 1869 in Prylbytschi bei L'viv in der Ukraine
1. Mai 1951 in Wladimir in Russland


Kasimir Maria Scheptyzkyj, Sohn eines polnischen Adelsgeschlechts - sein Vater wurde 1871 in den österreichischen Erbgrafenstand aufgenommen - war ein jüngerer Bruder von Andreas Alexander Scheptyzkyj. Wie dieser studierte er Rechtswissenschaften an der Jagiellonen-Universität in Krakau / Kraków, schloss als Doktor ab. Er engagierte sich dann als Politiker für seine Heimat im damals österreichischen Galizien. 1900 bis 1907 war er Mitglied des Reichsrats in Wien - tagend im heutigen Parlamentsgebäude -, war Mitglied in der Galizischen Wirtschaftsgesellschaft und anderen wirtschaftsnahen Organisationen. 1911 gab er - wie sein Bruder - sein weltliches Leben auf trat ins Kloster Beuron der Benediktiner bei Sigmaringen in Baden-Württemberg ein. Nach einem Jahr wechselte er zum Orden der Studiten der griechisch-katholischen Kirche des byzantinisch-russischen Ritus ina damalige Kloster in Kamenica - einem Ortsteil von Čelinac - Bosnien-Herzegowina und nahm den Ordensnamen Klemens an. 1913 wurde er zum Priester geweiht. 1919 kam er in das der Entschlafung Mariens geweihte Dormition-Klosters in Uniw bei Lwiw, ab 1926 war er dort HegumenosEin Hegumenos (griech.„ἡγούμενος”, ”Führer / Leiter”) ist in den orthodoxen Kirchen der Vorsteher eines Klosters, entsprechend etwa dem westlichen Prior / Probst. Er steht hierarchisch unter dem Archimandriten.. In der Zeit der deutschen Besatzung und der Kollaboration ukrainischer Faschisten mit den deutschen Nazis ab 1941 setzte Klemens sich für die Rettung von Juden vor der Vernichtung ein. Nach dem Sieg der russischen Armee über Hitler-Deutschland 1944 ernante sein Bruder Andreas Alexander kurz vor seinem Tod Klemens zum ArchimandritenEin Archimandrit (aus griech.„αρχή, Anfang” und „μάνδρα, Unterkunft”) ist in den östlichen und orthodoxen Kirchen der vorgeordnete Vorsteher eines oder mehrer Klöster, entsprechend etwa dem westlichen Erzabt. Er steht hierarchisch über dem Hegumen. Der Begriff wird auch als besonderer Ehrentitel für orthodoxe Priestermönche verwendet. und er war dann praktisch allein für die griechisch-katholische Kirche in der Ukraine verantwortlich. Da auch Klemens wie sein Bruder die Deutschen unterstützt hatte, weil er sie als Befreier von der sowjetischen Herrschaft sah, wurde er 1947 vom Geheimsdienst verhaftet und in L'viv, später in Kiew inhaftiert und zu acht Jahren Haft verurteilt. Nachdem er das Angebot abgelehnt hatte, frei gelassen zu werden, wenn er zur Russisch-Orthodoxen Kirche übertrete, starb er schwer erkrankt im Gefängnis in Wladimir.

Für seinen Einsatz zur Rettung von Juden wurde Klemens Scheptyzkyj 1995 in Jerusalem posthum die Medaille Gerechter unter den Völkern und ein Ehrenbaum in Yad Vashem verliehen.

Kanonisation: Klemens Scheptyzkyj wurde am 27. Juni 2001 im Hippodrom in L'viv durch Papst Johannes Paul II. zusammen mit 24 weiteren Märtyrern der Griechisch-katholischen Kirche des byzantinisch-russischen Ritus seliggesprochen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 02.05.2024

Quellen:
• https://pl.wikipedia.org/wiki/Klemens_Szeptycki - abgerufen am 01.05.2024
• https://www.die-tagespost.de/kirche/heilige/der-selige-klymentyj-septyckyj-art-250522 - abgerufen am 01.05.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.