Ökumenisches Heiligenlexikon

Kolumba Weigl

Taufname: Elisabeth Franziska

1 Gedenktag katholisch: 31. August

Name bedeutet: die Taube (latein.)

Nonne, Mystikerin
* 8. März 1713 in München in Bayern
31. August 1783 in Griesstätt bei Rosenheim in Bayern


Elisabeth Franziska Weigl war das zweite Kind eines wohlhabenden Branntweinfabrikanten aus München, der in der Stadt als Vater der Armen bekannt war. Als sie ein Jahr alt war, starb Ihre Mutter, sie wurde dann von einer frommen Magd und ab ihrem siebten Lebensjahr von den Englischen Fräulein erzogen. Schon von Kind an wurde sie mit Visionen begnadet. Mit 15 Jahren verlor sie auch den Vater. Wegen des beträchtlichen Erbes gab es einige Freier, aber sie entschloss sich mit 17 Jahren zum Eintritt ins Kloster Altenhohenau der Dominikanerinnen in Griesstätt, wo ihre Tante Nonne war. Hier nahm sie den Ordensnamen Kolumba an und führte fortan ein Leben der Demut mit Gebet, Opfer und Sühne. Gegen Ende ihrer Noviziatszeit, am Fest der Kreuzerhöhung 1731 wurde sie mit den Wundmalen Christi stigmatisiert, zahlreiche Visionen des Lebens Jesu wurden ihr zuteil. Eine besonders enge Beziehung hatte sie zu ihrem Schutzengel.

Klosterkirche Altenhohenau
Klosterkirche Altenhohenau

Immer wieder gab es Zweifel an der Echtheit von Kolumbas mystischen Erfahrungen. Auch von manchen Mitschwestern wurde sie angefeindet, sie wurde als Betrügerin verdächtigt oder sogar als Hexe bezeichnet. 1745 wurde dann eine offizielle Untersuchung ihrer Seitenwunde vorgenommen und diese für echt befunden; auch ein theologisches Gutachten bestätigte dies 1770. 1774 wurde sie zur Oberin ihres Klosters gewählt, das Amt übte sie drei Jahre lang aus.

Nach Ihrem Tod wurde Kolumba unter großer Beteiligung des Volkes in der Kirche ihres Klosters in Griesstätt beigesetzt. Schon bald setzte ihre Verehrung ein, was zwei Silbervotive aus dem Jahre 1791 belegen. Auch als die Säkularisation das Kloster aufhob und die Kirche schloss, blieb ihr Andenken lebendig. 1883 wurden ihre Gebeine erhoben. 1925 bezeichnete der Münchner Erzbischof Kardinal Faulhaber die Klosterkirche als noch durchflutet vom Tugendreichtum der gottseligen Kolumba. Seit 1923 ist das Kloster wieder mit einer Gemeinschaft von Dominikanerinnen belebt. Die heutige Klosterkirche St. Peter und Paul beherbergt das Grab von Kolumba und as Columba Jesulein, eine Schnitzfigur aus dem 15. Jahrhundert, die ihr segensreich diente; zu besonderen Festtagen wird das Jesulein umgekleidet. in der rechten Hand hält das Jesulein eine Traubendolde als Hinweis auf die EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. und - da die Frucht gepresst wird - auf Jesu' Leiden.

Attribute: Kreuz mit den fünf Wunden Christi

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 12.09.2020

Quellen:
• Georg Kronast jun. Wildenwart, E-Mail vom 6. Februar 2009
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869
• Gabriele Lautenschläger. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XV, Herzberg 1999

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.