Ökumenisches Heiligenlexikon

Kosmas der Einsiedler

1 Gedenktag katholisch: 2. September
Übertragung der Gebeine von Kreta in die Kirche San Giorgio Maggiore in Venedig: 20. April

1 Gedenktag orthodox: 2. September

Name bedeutet: der Geschmückte (griech.)

Einsiedler
* um 575 auf Kreta in Griechenland
9. September 658 in der Abbakóspēlio-Höhle auf Kreta in Griechenland


Kosmas hatte eine gute Ausbildung erhalten, was sich später an seiner Auseinandersetzung mit den Monotheletismus erwies. Anfangs lebte er in einem Kloster, aber aufgrund seiner lautstarken Opposition gegen die monothelitischen Bischöfe musste er dieses verlassen und wurde dann Einsiedler in der Wildnis in der Höhle, die man dann deshalb Abbakóspēlio-Höhle, Einsiedler-Höhle benannt hat. Dort lebte er barfuß und nackt, nur von seinem Körperhaar bedeckt.

Eingang zur „Abbakóspēlio-Höhle”
Eingang zur Abbakóspēlio-Höhle

Nach Kosmas' Tod brachte man seine Gebeine in eine große Kirche, wahrscheinlich nach Górtyna. 1 Als eines Tages eine große Dürre Kreta heimsuchte, erschien Kosmas jemandem und sagte sehr streng, er solle den teuren Schmuck von seinen Reliquien entfernen und die Gebeine in seine Höhle zurückbringen. Nachdem dies geschehen war, öffnete sich der Himmel und Regen bewässerte tagelang den ausgetrockneten Boden. Am 20. April 1058 kamen jedoch venezianische Händler in die Höhle und stahlen seine Reliquien, um sie - in der Meinung, es seien jene von Kosmas - in ihre Heimatstadt zu entführen, dort liegen sie seit 1404 in der Kirche San Giorgio Maggiore und warten auf ihre Rückkehr nach Kreta.

Über Kosmas berichtete erstmals Bischof Petrus de Natalibus um 1370, dann der venezianische Mönch Fortunatus Ulmus um 1700 in seinem Buch Das Leben des Heiligen Kosmas des Einsiedlers, schließlich Pater Cornelius im 18. Jahrhundert aufgrund einer alten Handschrift.

1 In Frage kommt hierfür wohl die im 6. Jahrhundert gebaute Vorgängerkirche der Titusbasilika von Gortyna.

Das gegen Eintritt zugängliche Ausgrabungsgelände von Gortyna umfasst im Wesentlichen nur die Titusbasilika - wobei diese seit einiger Zeit wegen Instandsetzungsarbeiten nicht zugänglich ist - und das Odeion sowie ein kleines Museum; es ist täglich von 8 Uhr bis 19 Uhr - im Winter nur bis 15 Uhr - geöffnet, der Eintritt beträgt 6 €. Die große Basilika und alle anderen Ausgrabungen liegen auf der anderen Straßenseite und sind jeweils eingezäunt, aber bis zum Zaun frei zugänglich. (2019)
Die Kirche San Giorgio Maggiore in Venedig ist montags bis freitags von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 31.12.2020

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• https://www.johnsanidopoulos.com/2015/09/saint-kosmas-hermit-and-confessor.html - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.