Ökumenisches Heiligenlexikon

Leo II. von Catania

Beiname: Thaumaturgos, der Wundertäter

1 Gedenktag katholisch: 20. Februar

1 Gedenktag orthodox: 20. Februar

Name bedeutet: der Löwe(latein.)

Bischof von Catania
* im Mai 709 in Ravenna in Italien
20. Februar 785 in Catania auf Sizilien in Italien


unbekannter Künstler aus Schwaben: Leo als Bischof, 1754
unbekannter Künstler aus Schwaben: Leo als Bischof, 1754

Leo, Sohn einer frommen und reichen Familie, wurde der Überlieferung nach Benediktinermönch und Priester an San Vitale in Ravenna, kam dann als Erzdiakon nach Reggio di Calabria und wurde 765 Bischof von Catania; Kathedrale der Stadt war damals die Kirche Sant'Agata la Vetere. Erzählt wird, dass den Leuten in Catania ein Engel erschienen war und sie auf Leo hingewiesen hatte.

Statue in der Mutterkirche in Longi
Statue in der Mutterkirche in Longi

Leo zeichnete sich aus durch seinen Einsatz für die Armen. Weil er dem kaiserlichen Verbot der Verehrung der Ikonen widerstand, wollte ihn der Statthalter Heliodorus gefangen nehmen, Leo musste sich deshalb jahrelang in den Bergen verstecken, v. a. in einer Höhle bei Rometta - wohl in den heute Sarazenische Höhlen genannten -, wobei ihn die Bevölkerung unterstützte, so auch in Longi bei Messina.

Nach einigen Jahren in den Höhlen bei Rometta konnte Leo nach der Regierungsübernahme durch den bilderfreundlichen Kaiser Leo IV. 875 in sein Bistum nach Catania zurückkehren. Leo IV. und dessen Sohn Konstantinos VI. ließen ihn der Legende nach zu sich nach Konstantinopel - das heutige Ístanbul - kommen und erbaten seine Fürbitte.

An Leos Grab in Catania sollen sich viele Wunder ereignet haben, daher der Beiname Thaumaturgos. An der Stelle einer alten byzantinischen Kirche an der Südflanke des Ätna nahe Villino Platania wurde 1137 ein Kloster der Benediktiner gegründet, das später Leo geweiht wurde; es wurde 1536 bei einem Ausbruch des Ätna vollständig zerstört. 1988 bis 1991 wurde im nahen Weiler Villa San Leo eine ihm geweihte Kirche erbaut.

Die Legende über Leo stammt aus dem Beginn des 8. Jahrhunderts. Sie wurde alsbald bearbeitet, gekürzt und bereinigt, um als Propagandaschrift zur Unterstützung der Verehrung der Ikonen zu dienen; besonders der Kampf zwischen Leo und Heliodorus ist zu deren Untermauerung dargestellt.

Patron von Longi

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Hauptsehenswürdigkeiten in Ravenna können nur in vorgegebener Reihenfolge besucht werden, wobei jeweils Eintritts- und Aufenthaltszeit vorgegeben sind. Die Tickets gibt es für 12,50 € im der Verkaufsstelle nahe der Kirche San Vitale. Der Besuch beginnt dann in der Kirche San Vitale, es folgen das Mausoleum der Galla Placidia, das Baptisterium an der Kathedrale und das erzbischöfliche Museum, schließlich die Kirche Sant'Apollinare Nuovo, was insgesamt drei Stunden währt. Da die Zahl der Besucher begrenzt wird, ist vorab Reservierung zu empfehlen auf der Seite https://www.ravennamosaici.it/biglietteria-online/. (2020)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 05.04.2022

Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/92495 - abgerufen am 22.03.2022
• https://it.wikipedia.org/wiki/Leone_II_il_Taumaturgo - abgerufen am 22.03.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.