Libaria
französische Namen: Libaire, Lievière , Libière, Leobière auch: Leobaria, Leoberia, Leoberta, Livieri, Lybaria
Gedenktag katholisch: 8. Oktober
Name bedeutet: die liebevolle Schützerin (althochdt.)
Libaria war der Überlieferung zufolge eine Tochter von Baccius, dem Herrscher in
Grand bei Épinal, und der Lientrude; ihre
Brüder waren Eliphius und Eucharius.
Mit ihren Schwestern Susanna und Menna lebte sie als Gott geweihte
Jungfrau. Sie sollte die goldene Statue des römischen Gottes Apollo anbeten, aber sie trat Kaiser Julian Apostata
1 entgegen, bekannte ihren christlichen Glauben und wurde
deshalb auf Befehl des Kaisers enthauptet an der Stelle der im 15. Jahrhundert errichteten und ihr geweihten
Kapelle auf dem Friedhof in Grand. Demnach
nahm sie ihren abgeschlagenen Kopf, wusch ihn im Wasser eines Brunnens mitten in der Stadt, setzte ihn wieder auf ihren
Rumpf und legte sich dann in ein Leichentuch. Die Gläubigen begruben sie, die Erde bebte, die Türme und Mauern der Stadt
brachen zusammen und unter der Basilika - der heute ebenfalls Libaria geweihten
Pfarrkirche - in Grand entsprang eine
heilkräftige Quelle.
Susanna starb eines natürlichen Todes, nach einigen in der Champagne, nach anderen in der Picardie.
Junge Kinder, die unter Libarias Hochgrab in der Friedhofskapelle in Grand durchgereicht werden, sollen dadurch so gestärkt werden, dass sie früher Laufen lernen.
1587 ließ der Bischof von Toul Libarias Gebeine in die damalige Abtei St-Léon - heute steht dort eine Schule - in seiner Stadt übertragen. 1700 kamen Reliquien nach Condé-Sainte-Libiaire bei Meaux.
Libaria darf nicht verwechselt werden mit Leobaria, der Gefährtin von Benedicta.
1 ▲ Tatsächlich weilte
Flavius Claudius Iulianus, von den Christen Apostata
, der Abtrünnige
, genannt, in seiner Zeit als Kaiser
nie in Gallien.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 23.08.2021
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche
Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869
• https://www.heiligen-3s.nl/heiligen/10/08/10-08-0362-libaria.php - abgerufen am 18.07.2023
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Libaire_de_Grand - abgerufen am 18.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.