Ökumenisches Heiligenlexikon

Ludwig Beltrán

spanischer Name: Luis Nachname auch: Bertrán, deutsch: Bertrand
latinisiert: Ludovicus Bertrandus

1 Gedenktag katholisch: 9. Oktober
gebotener Gedenktag im Dominikanerorden
gebotener Gedenktag im Erzbistum Valencia: 8. Oktober
Übertragung der Gebeine: 24. März

Name bedeutet: berühmter Krieger (althochdt.)

Ordensmann, Priester, Glaubensbote in Mittelamerika, Prior in Valencia
* 1. Januar 1526 in Valencia in Spanien
9. Oktober 1581 in Valencia in Spanien


Giovan Battista Gaulli, genannt „il Baciccio”: Ludwig Beltrán in Ekstase, 1673, in der Kirche Santa Maria sopra Minerva in Rom
Giovan Battista Gaulli, genannt il Baciccio: Ludwig Beltrán in Ekstase, 1673, in der Kirche Santa Maria sopra Minerva in Rom

Ludwig Beltrán, Sohn von Luis Beltrán und Ángela Eixarch, unternahm gegen den Willen seiner Familie eine Wallfahrt nach Santiago de Compostela. Nach der Rückkehr trat er 1544 ins Kloster der Dominikaner in Valencia ein, wurde 1547 zum Priester geweiht, 1549 zum Novizenmeister ernannt und machte sich einen Namen als Prediger. Er begab sich 1562 nach Mittelamerika, um aufopferungsvoll unter den Indianern zu wirken. Er landete in Cartagena in Kolumbien, dann ging er nach Panama, schließlich bis auf die westindischen Inseln St. Vincent - heute ein selbständiger Staat - und Saint Thomas. Die Überlieferung berichtet von Schlangen, mit denen ihn die Indianer vergiften wollten, wodurch er schwer erkrankte; aber auf wunderbare Weise wurde er wieder gesund; die Pistole, mit der ein Meuchelmörder auf ihn schoss, verwandelte sich demnach ebenso wunderbar in ein Kruzifix, das Ludwig dem Schützen entgegengehielt.

1569 kehrte Ludwig Beltrán auf Wunsch des Ordensmeisters nach Spanien zurück und wurde Prior im nach Onuphrios „dem Großen” benannten Kloster San Onofre - heute ein Landgut - nahe Museros bei Valencia, später Prior in seinem Heimatkloster in Valencia. Zeitweise wirkte er auch als geistlicher Berater der Teresa von Ávila, mit der er Briefe wechselte. Er starb nach vielen Krankheiten, die er als Reinigung durch Gott verstand.

Statue in der neuen Dominikanerkirche in Valencia
Statue in der neuen Dominikanerkirche in Valencia

In Ludwig Beltráns Geburtshaus in Valencia wurde 1608 anlässlich der Seligsprechung eine ihm geweihte Kapelle eingerichtet.

Kanonisation: Ludwig Beltrán wurde am 19. Juli 1608 durch Papst Paul V. selig- und am 12. April 1671 von Papst Clemens X. heiliggesprochen; Papst Alexander VII. ernannte zum des Vizekönigreiches Neu-Granada, dem spanischen Besitz im heutigen Kolumbien, Venezuela, Ecuador und Panama.
Attribute: Kelch mit Schlangen; Pistole mit in ein Kruzifix umgebildetem Lauf
Patron von Kolumbien und Buñol bei Valencia

Catholic Encyclopedia





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 21.05.2019

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Infotafel in der neuen Dominikanerkirche in Valencia

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.